„Was lange währt, wird endlich gut“, sagte Michael Zeuch, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Main-Spessart, bei der Wiedereröffnung der Lohrer Innenstadt-Filiale am Montagabend. Der zuvor erfolgte Umbau der Geschäftsräume an der Hauptstraße habe deutlich länger gedauert, als gedacht, so Zeuch. Aber Überraschungen am Bau blieben mitunter nicht aus. Gerechnet habe man mit maximal vier Monaten für den Umbau, tatsächlich seien es fast neun geworden.
Nach ersten Anfängen in Räumen an der Stadtmühlgasse sei die Zentrale der Raiffeisenbank Lohr 1970 im ehemaligen Café Salzmann in einem historischen Fachwerkhaus eingerichtet worden, blickte Zeuch zurück. Damals hatte die Bank rund 20 Mitarbeiter und eine Bilanzsumme von 9,5 Millionen Mark.
1995 sei dann dann der größere Teil der Bank von der Innenstadt in das neue Verwaltungsgebäude an der Rechtenbacher Straße verlagert worden, die Bilanzsumme habe bereits 450 Millionen Mark betragen; bei der Raiffeisenbank Main-Spessart seien es heute 1,4 Milliarden Euro.
Als er 1973 in der Raiffeisenbank in der Lohrer Innenstadt als Lehrling angefangen habe, seien noch Autos durch die Hauptstraße gefahren, so Zeuch. Seitdem sei dieser Standort mehrfach renoviert und erweitert worden.
Durch den nun erfolgten Umbau sei eine moderne Bank entstanden mit umfangreichem, rund um die Uhr zugänglichen Selbstbedienungsangebot, hellen Beratungszimmern und einer Café-Lounge für die Kunden. Besonders freute sich Zeuch, dass die Geschäftsräume jetzt über einen zweiten Eingang von der Unteren Schlachthausgasse her „endlich auch barrierefrei“ zu erreichen seien. Zeuch dankte allen am Bau Beteiligten, den während der Bauzeit in Räume an der Turmstraße ausgelagerten Mitarbeitern sowie den Vermietern Martina und Christian Maier.
Bürgermeister Mario Paul lobte die Entscheidung der Raiffeisenbank, in die Innenstadt-Geschäftsstelle zu investieren und an diesem Standort zu bleiben. Diese Filiale sei „ein echter Gewinn für Lohr“.
Vermieterin Martina Maier erinnerte an einige Schwierigkeiten während der Bauphase, beispielsweise, dass sich herausgestellt habe, dass die Decke nur noch „aus Gewohnheit und Gutmütigkeit“ trage. Der Umbau habe Nerven, Kraft und viel Geld gekostet – aber nun sei es überstanden und die Räume würden mit Leben gefüllt: „Willkommen zuhause.“
Der genossenschaftliche Gedanke, Geschäfte zum Wohle der Kunden zu machen, habe die Raiffeisenbank „groß und einzigartig gemacht“, betonte Aufsichtsratsvorsitzender Elmar Menzel. Die Raiffeisenbank sei in der Region stark verwurzelt, auch wenn nicht mehr an jedem Ort eine Filiale betrieben werden könne. Die Modernisierung der Lohrer Innenstadt-Geschäftsstelle bezeichnete er als „gelungene Geschichte für die Bank und die ganze Stadt“.
Der katholische Pfarrer Sven Johannsen und der evangelische Dekan Till Roth segneten gemeinsam die neuen Geschäftsräume und bekamen für ihre Kirchen von der Raiffeisenbank Spenden.
Die modernisierte Innenstadt-Filiale der Raiffeisenbank ist montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr durchgehend geöffnet.