Ganze drei Schläge ließ sich Bürgermeisterin Anna Stolz Zeit, um das 51. Bürgerfest mit dem Festbieranstich zu eröffnen. Dabei zeigte sie sich treffsicher, lediglich die Wucht fehlte. Die Freude über den gelungen Fassanstich zeigte sie danach ausgelassen.
Einen begrüßte sie besonders: Altbürgermeister Roland Metz, der an diesem Tag seinen 80. Geburtstag feierte. Während des Geburtstagsständchens, bei dem das ganze Festzelt mitsang, wurde er auf die Bühne gebeten. Die Bürgermeisterin gratulierte im Namen von Stadtrat, Stadtverwaltung und aller Arnsteiner.
Ein Ehrengeschenk der Stadt wolle sie nun mit ihm enthüllen, meinte sie: ein über der Bühne in etwa drei Metern Höhe angebrachtes Herz mit einer verhüllten Aufschrift. Doch statt dem verhüllenden Papier hatten beide nur die gerissene Schnur in den Händen, was sofort für Stimmung im Saal sorgte.
„Jetz muss ä Lädder har“
Roland Metz, als die Schnur am Herz riss
Alle, auch die Bürgermeisterin, mussten herzlich lachen, während der Altbürgermeister noch ungläubig nach oben schaute. „Jetz muss ä Lädder har“, meinte er geistesgegenwärtig, ehe auch er ins Lachen der anderen einstimmte.
Eine Leiter wurde herbeigeschafft, und das Herz-Schild mit den im ganzen Festzelt gut lesbaren Glückwünschen konnte von der Verpackung befreit werden. Auch die Werntalmusikanten überreichten ein Geschenk an den ehemals aktiven und jetzt passiven Musiker. Metz dankte für die Glückwünsche. Er sagte, er freue sich im Hinblick auf die zahlreichen anwesenden Ehrengäste, dass man, obwohl man sich in der Amtszeit manchmal auf die Zehen getreten sei, doch jetzt hier zusammensitzen könne. Er werde das Herz in bleibender Erinnerung behalten.
Zuvor hatte die Bürgermeisterin nach dem festlichen Einzug in das Bierzelt zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft begrüßt. Sie dankte Pfarrer Tadeusz Falkowski für einen stimmungsvollen Festgottesdienst am Morgen und allen Vereinen, die mit ihren Fahnenabordnungen in einem stattlichen Festzug und unter Begleitung der Werntalmusikanten zum Festplatz gezogen waren.
In ihrer Ansprache bezeichnete die Bürgermeisterin das Bürgerfest als Fest mit Tradition, das Zusammenhalt und Identität in Arnstein fördere. Diese Tradition gelte es fortzuführen. Solche Traditionen seien auch da, um den Alltagstrubel aufzulockern und ein paar unbeschwerte Stunden zu verleben. Alle Helfer, Vereine und Sponsoren lobte sie für dessen Einsatz. Besonderen Dank richtete sie an die verantwortlichen Mitarbeiter der Stadtverwaltung Nathine Willert und Uwe Bauer und des Bauhofes sowie an die Arnsteiner Brauerei.
Die stellvertretende Landrätin Sabine Sitter freute sich, dass diese Tradition in Arnstein mit einem Festgottesdienst beginne. Der Landkreis sei stolz auf dieses Bürgerfest, wobei es als Vorbild für andere Orte gelte. Sitter bezeichnete es als Mehrgenerationen-Fest, das mit seinem Programm den Nerv aller Altersgruppen treffe. Sie selbst erlebe hier tolle Begegnungen. An Roland Metz überbrachte sie Glückwünsche im Namen des Landkreises.
Der Geschäftsführer der Arnsteiner Brauerei, Reiner Strohfuß, freute sich, dass das extra für dieses Fest gebraute Bier nun fließen wird und lobte das Brauereiteam und den technischen Leiter Paul Seubert für ihre gute Arbeit. Er lud zum Besuch des Brauereifestes am 11. Und 12. Juni anlässlich 500 Jahre Deutsches Reinheitsgebot ein. Den Festgästen wünschte er viel Spaß und immer einen großen Durst. Noch bis Montag wird in Arnstein gefeiert.