Der Unterricht an Gymnasium und Realschule des Mädchenbildungswerks der Kreuzschwestern in Gemünden hat eine Zukunft. Das ist das Ergebnis von Gesprächen zwischen der Ordensleitung der Kreuzschwestern und der Diözese Würzburg, teilt der Pressedienst des Ordinariats Würzburg mit.
„Es geht weiter. Das Angebot einer kirchlichen Schule in Ordensträgerschaft im Landkreis Main-Spessart bleibt bestehen. Vor allem die Zahl der Schülerinnen entscheidet über die langfristige Zukunft der Schule“, sagte Schulreferent Domdekan Prälat Günter Putz am Donnerstag, 17. Juli, im Bischöflichen Ordinariat Würzburg.
Wenn die Privatschule von den Eltern und Kindern als Alternative zu den staatlichen Schulangeboten gewünscht und angenommen wird, werden Diözese und Kreuzschwestern auch einen Weg finden, dies zu ermöglichen, waren sich Bistum und Orden einig.
Der Kaufmännische Leiter der Kreuzschwestern, Marco Ruck, überreichte bei dem Treffen Putz einen Karton voller Briefe von Schülerinnen. Darin werden Gründe genannt, weshalb das Mädchenbildungswerk erhalten werden müsse und dazu die Unterstützung durch die Diözese Würzburg notwendig sei. Mehrfach dankten die Schülerinnen der Diözese auch für die bisherige und zugesagte Hilfe. Putz wird die Briefe an Bischof Friedhelm Hofmann weiterreichen.
Für Putz ist die aktuelle Diskussion über die Zukunft der Einrichtung der Kreuzschwestern keine ideologische Schuldebatte. Hauptproblem bei der Zukunft des Schulstandorts Gemünden sei die demographische Entwicklung im Landkreis Main-Spessart. Dort gibt es fünf Gymnasien und fünf Realschulen, darunter die beiden Schulen der Kreuzschwestern als Privatschulen.
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler wird in den nächsten Jahren weiter zurückgehen, vor allem im nördlichen Main-Spessart-Kreis. Da die Finanzierung der Privatschulen in Bayern durch das Land aber nur von der Zahl der Schüler in der Schule abhängt, kann eine Privatschule langfristig nur bestehen, wenn genügend Kinder die Schule besuchen. Damit entscheiden die künftigen Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern mit ihrer Schulanmeldung über den Bestand dieser Schule.
Nach den Worten des Schulreferenten seien Mädchenbildungswerk und Orden in der Pflicht, gemeinsam die Schule in den nächsten Jahren konzeptionell so weiter zu entwickeln, dass sie ein attraktives Angebot darstelle und sich genügend Schülerinnen und Schüler für die Schule entscheiden.
Die Diözese sei bereit, in den kommenden Jahren Mitverantwortung für den Erhalt der kirchlichen Schulen in Gemünden zu übernehmen. Das Mädchenbildungswerk müsse aber in dieser Zeit aufzeigen, dass eine Neupositionierung der Einrichtung möglich ist. „An die Eltern richte ich die Botschaft: Es geht weiter“, betonte Putz.
Das Mädchenbildungswerk in Gemünden ist eine Einrichtung der Kreuzschwestern. Derzeit besuchen insgesamt 470 Schülerinnen die beiden Schulen: 232 gehen aufs Gymnasium, 238 in die Realschule.