Der Lohrer Stadtrat hat in seiner Sitzung am Mittwochabend eine Personalie entschieden, mit der im Rathaus große Erwartungen verbunden sind: Die neu geschaffene Stelle des städtischen Referenten für Familien, Kinder und junge Menschen wird der Lohrer Marcel Brunner einnehmen.
Für die Stelle, die Impulse für die Jugend- und Familienarbeit geben und alle Akteure vernetzen soll, hatte es 39 Bewerber gegeben. Acht davon waren zu einer ersten Vorstellungsrunde ins Rathaus eingeladen worden. Dabei wählten Bürgermeister Mario Paul und seine Stellvertreterin Christine Kohnle-Weis gemeinsam mit Hauptamtsleiter Dieter Daus und Personalchef Heribert Rauch vier Kandidaten aus, die sich am Mittwoch im Stadtrat vorstellen durften. Beraten wurden sie bei dieser Auswahl von Kreisjugendpfleger Bernhard Metz.
In der Stadtratssitzung durfte jeder der vier Bewerber, drei Männer und eine Frau, ein zehnminütiges Referat zu einem selbst gewählten Thema in Zusammenhang mit der Lohrer Familien- und Jugendarbeit halten. Wie Dieter Daus am Tag nach der im nichtöffentlichen Teil gefallenen Entscheidung auf Anfrage sagte, war diese nach ausführlicher Diskussion doch recht eindeutig für Marcel Brunner gefallen.
Dieser hatte nach dem Abschluss der Lohrer Realschule zunächst eine Lehre zum Kommunikationselektroniker bei Bosch Rexroth absolviert. Im anschließenden Zivildienst, den er in München in einer Orthopädieklinik absolvierte, sei ihm jedoch bewusst geworden, dass er „mehr mit Menschen machen“ wolle, sagte Brunner am Donnerstag im Gespräch mit der Main-Post. Deswegen habe er über die Berufsoberschule in Marktheidenfeld das Abitur gemacht und danach an der FH Würzburg-Schweinfurt Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt auf Jugend- und Erwachsenenarbeit studiert.
Das Studium schloss Brunner im Herbst 2014 ab. Seither arbeitet er im Managementteam eines bundesweit tätigen Sportunternehmens. Auf die Stelle des Jugendreferenten in Lohr habe er sich beworben, weil ihn die Vielfalt der Aufgabe reize. Als eine seiner größten Aufgabe sehe er den Kampf gegen die Folgen des demografischen Wandels an, wozu es möglichst gute Rahmenbedingungen für Familien und Kinder brauche. Ein genaues Konzept für seine Arbeit wolle er zusammen mit den Verantwortlichen im Rathaus und den übrigen Akteuren der Jugend- und Familienarbeit erarbeiten.
Brunner soll laut Daus seine Stelle schnellstmöglich antreten. Da jedoch Kündigungsfristen zu beachten seien, werde er wohl erst im Herbst ins Lohrer Rathaus wechseln können, sagt Brunner selbst dazu.
Der 30-Jährige ist ledig und wohnt in Lohr. Als Hobbys nennt er die Leidenschaft für den Tischtennissport und generell sportliche Betätigung. Häufig sei er in den Bergen und in der Natur unterwegs, besonders gerne mit dem Fahrrad.