Als die Zukunft der Stadtmarketing Karlstadt GmbH (SMK) im Wirtschaftsausschuss vorberaten und im Stadtrat verabschiedet wurde, durfte Martin Krause nur zuhören. Dabei musste er die Aussage, auch er, Krause, sei für eine große Lösung, von Stadtrat Michael Hombach hinnehmen, ohne sich rechtfertigen zu können.
Das holt der Vorsitzende des Gewerbe- und Tourismusvereins, Martin Krause nun nach, und zwar als einer der beiden Gesellschafter der SMK neben Bürgermeister Paul Kruck. Im Gespräch mit der Main-Post lobt Krause, der als Inhaber des Modehauses Koch auch Geschäftsmann ist, das gemeinsam Geschaffene in der SMK: „Karlstadt steht sehr gut da. Das erlebe ich beim Handelsverband Bayern und sehe es in anderen Städten wie Marktheidenfeld, wo man mit Neid nach Karlstadt schaut und versucht, unser Modell zu kopieren.“
Er wolle dem Stadtrat danken, der mit einstimmigem Votum die Stadtmarketing GmbH mit den Partnern Stadt und Gewerbeverein nach der dreijährigen Probephase weiterlaufen lässt. Dies sei der positive Schritt in die Zukunft, wie sie auch der Unternehmer Krause sieht.
Die Aussage, er sei für die große Lösung (Stadtmarketing und Tourismus in einer Stadt GmbH) habe er vor drei Jahren bei der Diskussion geäußert und gegenüber Stadtrat Michael Hombach am Telefon wiederholt. Krause: „Als Vorsitzender des Gewerbe- und Tourismusvereins stand ich vor drei Jahren hinter der großen Lösung. Ich könnte sie mir auch heute noch gut vorstellen, wenn wir die GmbH starten würden. Aber es sind fast drei Jahre vergangen. Man kann die Uhr nicht zurückdrehen. Eine Umstellung stelle ich mir heute schwierig vor.“
Dabei sieht Krause Überschneidungen. Die SMK übernehme operative Tourismusaufgaben. Er verweist auf die Gastwirte, die im Gewerbe- und Tourismusverein organisiert sind, und auf die Schnittmengen bei Kulinarische Meile, Flaak-Weinfest und Nikolaustage: „Die SMK arbeitet sehr viele touristische Themen ab.“
Martin Krause ist wichtig, dass die Stadtmarketing GmbH auf sicheren Füßen steht – auch in wirtschaftlicher Sicht. Die Frage, ob sie groß genug ist, um auch auf dem Gebiet des Tourismus voll die operativen Aufgaben stemmen zu können, sei für ihn noch nicht beantwortet. Krause begründet seine aktuelle Zurückhaltung damit, dass er die kommenden Gespräche nicht schon in eine Richtung lenken wolle. Wie berichtet, hat der Stadtrat mit den elf Stimmen von CSU/SPD gegen die neun von Grüne/FW und Bürgermeister beschlossen, dass Paul Kruck bis Ende des Jahres 2011 mit dem Gewerbeverein die Einbeziehung des Bereiches Tourismus in die GmbH prüfen soll (wir berichteten).
Krause hofft, dass die Karlstadter Wirtschaftstage 2013, die Leistungsschau der heimischen Betriebe in Karlstadt und in einigen Stadtteilhallen, stattfinden wird. Das stärke nicht nur die Unternehmen, sondern stelle auch die SMK auf eine breitere Basis mit weiteren Geschäftsfeldern, sagte Krause. Allerdings müsse man den Geschäftsführer Dietholf Schröder und seine Mitarbeiter mit einem größer bezahlten Stundenkontingent als bisher ausstatten.
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