(mosi) Mit der Teilnahme am bundesweiten Vorlesetag und dem Vorlesewettbewerb hat das Lohrer Gymnasium in diesem Jahr schon einige Projekte durchgeführt, die sich mit dem Leseverhalten junger Schüler beschäftigen. Am Mittwoch kam nun eine weitere hinzu: Studienreferendarin Claudia Wilmeroth, Deutschlehrerin der Klasse 6 c, hatte ihre Schüler zu einem Vorleseabend in die Bibliothek des Gymnasiums eingeladen. Dort hatten diese die Gelegenheit, sich Auszüge aus Büchern verschiedenster Kategorien der Jugendliteratur anzuhören. Zum Vorlesen hatten sich Schüler aus der elften Klasse bereit erklärt, aber auch Wilmeroth sowie ihre Kollegin und Studienreferendarin Ines Holland griffen zu den Büchern.
Bevor es richtig mit dem Lesen losgehen konnte, erhielt jeder Schüler einen Laufzettel. Auf diesem durfte er die fünf Bücher eintragen, die er aus 20 zur Wahl stehenden ausgewählt hatte. Hierzu waren in der Schulbücherei Informationszettel zu jedem Werk aufgehängt worden, auf denen man sich genauer über Autoren und Inhalt der Bücher ein Bild machen konnte.
Das Buchrepertoire war dabei eine bunte Mischung aus Klassikern wie „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren oder „Momo“ von Michael Ende und moderner Geschichten wie „Die wilden Hühner“ und „Tintenherz“ von Cornelia Funke. Lehrerin Wilmeroth erklärte dazu, dass es vor allem ein Ziel der Aktion sei, den Kindern „einen breiten Überblick über die Werke der Kinder- und Jugendliteratur“ zu geben. Im Unterricht sei zu bemerken, dass Schüler „zu viel fernsehen und zu wenig lesen“. Das Projekt solle ihnen ein Stück weit Begeisterung für Literatur vermitteln und sie anregen, sich die vorgestellten Bücher in der Schulbibliothek auszuleihen oder sich zu Weihnachten zu wünschen.
Als sich alle Schüler fünf Bücher ausgesucht hatten, fanden sie sich an den verschiedenen Stationen zusammen und lauschten dort gebannt, was die älteren Mitschüler beziehungsweise Lehrer ihnen vorlasen. Nach 15 Minuten Vorlesezeit wurden die Stationen gewechselt und die Sechstklässler konnten sich ein neue Episode aus einem anderen Buch vorlesen lassen.
In kurzen Ess- und Spielpausen konnten die Schüler versuchen, die vielen neuen Eindrücke aus den verschiedenen Büchern zu sammeln, sich bei Fangspielen austoben oder sich mit der Verpflegung stärken, für die die Eltern reichlich gesorgt hatten. Den Kindern jedenfalls bereitete der Vorleseabend sichtlich Freude und so wird es wohl sicherlich nicht wenige geben, die an diesem Abend wieder Lust aufs Lesen bekommen haben.