Zu einer freiwilligen Feuerwehr gehört normalerweise auch eine Vereinsfahne, die bei feierlichen Anlässen mitgetragen wird. Dass die Lohrer Wehr keine hat, gefiel etlichen Vereinsmitgliedern nicht. Bemerkenswerterweise waren es vor allem die Jüngeren, die das Fahnen-Thema vor gut einem Jahr zur Sprache brachten.
Mittlerweile ist es beschlossene Sache, dass die Lohrer Feuerwehr eine Fahne bekommen wird. Ihren ersten Einsatz wird sie bei der 150-Jahr-Feier im Juli haben.
„Wir wollten eine richtige Fahne mit Samt.“
Sebastian Mahnemann, Mitglied des Fahnen-Teams
Aber der Reihe nach. Nachdem sich die Feuerwehrleute für die Anschaffung einer Fahne ausgesprochen hatten, war klar, dass diese zur 150-Jahr-Feier fertig sein musste. Innerhalb des Festvorbereitungsausschusses bildete sich ein dreiköpfiges Team um Sebastian Mademann, Beisitzer im Vereinsvorstand, das sich um die Fahne kümmern sollte.
„Wir wollten eine richtige Fahne mit Samt“, erzählt Mademann, keine von denen aus dünnem Stoff, die nur bedruckt werden. Also machte man sich auf die Suche, wo man eine solche kunstvoll gestickte Fahne nach historischem Vorbild herbekommt. Und blieb letztendlich beim Fahnenhersteller Kössinger aus Schierling bei Regensburg hängen.
Natürlich musste sich das Fahnen-Team auch Gedanken darüber machen, wie die Fahne gestaltet werden soll. Aus den Vorgaben aus Lohr machte dann Fahnenhersteller Kössinger einen Entwurf – der bei den Feuerwehrleuten ankam. „Wir waren echt begeistert davon“, so Mademann.
Für die „Ortsseite“ entschied man sich als Hauptmotiv für die Lohr prägenden Gebäude Schloss und altes Rathaus auf dunkelblauem Grund. Oben steht dann noch das unterfränkische Wappen, unten das der Stadt Lohr.
Die „Floriansseite“ der Fahne zeigt auf feuerrotem Grund als Hauptmotiv den Schutzpatron der Feuerwehr, den heiligen Florian. Es handelt sich um die gleiche Version, die auch an der Hauswand der Lohrer Feuerwache zu sehen ist, entworfen und aufgemalt von Malermeister Josef Franz. Oben ist dann noch ein Kragenspiegel zu sehen, wie ihn die Lohrer Feuerwehrleute tragen, unten das erste motorisierte Fahrzeug der Lohrer Feuerwehr aus dem Jahr 1929.
Aufgestickt auf den Samtuntergrund werden die Motive zwar von Maschinen, allerdings arbeiten diese nicht automatisiert, sondern der Stoff, der bestickt werden soll, muss von Hand geführt werden.
„Wir waren echt begeistert davon.“
Mahnemann über den Fahnenentwurf der Firma Kössinger
Die quadratische Fahne mit einer Seitenlänge von 1,2 Meter soll laut Mademann im März oder April geliefert werden. Die Fahnenweihe ist seinen Worten nach für den 8. Mai, dem Florianstag, vorgesehen. Der erste große Einsatz soll bei der 150-Jahr-Feier erfolgen, die von 10. bis 12. Juli stattfindet. Fahnenpatin ist die Lohrer Schönbrunnen-Wirtin Margitta Gottschalk.
Mit allem Drum und Dran, also Tragegurten, Handschuhen und Helmen für die Träger sowie einer Glasvitrine, in der die Fahne im Eingangsbereich der Feuerwache aufgestellt werden soll, fallen laut Mademann Kosten von rund 14 000 Euro an. Kosten, die die Feuerwehr nicht einfach aus dem Ärmel schütteln kann.
Deshalb hoffe man auf Spender, sagt Mademann. Vorbereitet sind bereits „Spendennägel“ in fünf Variationen, die die Feuerwehr im Tausch gegen 25, 50, 75, 100 beziehungsweise 150 Euro anbietet. Wenn jemand einen der „Spendennägel“ erwirbt, wird dieser mit seinem Namen drauf (wenn jemand dies nicht möchte, geht es auch anonym) an eine samtbezogene Platte geheftet, die ebenfalls in der Fahnen-Vitrine ausgestellt wird.
Wer für die neue Feuerwehrfahne spenden möchte, kann dies bei der Sparkasse Mainfranken, IBAN: DE03 790 500 00 00 47 71 74 91; BIC: BYLADEM1SWU; Verwendungszweck: Spende Fahne.
Ferner ist auf dem Überweisungsformular anzugeben was, auf dem „Spendennagel“ stehen soll, also zum Beispiel „Karl Meier“ oder „Familie Meier“ oder „Firma Meier“ oder eben auch „anonym“.