Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Lohr
Icon Pfeil nach unten

LOHR: Nachteil durch neue Motorsägen

LOHR

Nachteil durch neue Motorsägen

    • |
    • |
    Erfolgreich beim Europawettkampf: Das Team Deutschland von der Forstschule Lohr mit (hinten von links) Trainer Julian Bruhn, Anne Modrak, Florian Pfeufer und Teamleiter Wolfgang Weis und (vorne von links) Nico Wiedenmann und Sebastian Dawo.
    Erfolgreich beim Europawettkampf: Das Team Deutschland von der Forstschule Lohr mit (hinten von links) Trainer Julian Bruhn, Anne Modrak, Florian Pfeufer und Teamleiter Wolfgang Weis und (vorne von links) Nico Wiedenmann und Sebastian Dawo. Foto: Foto: Ferdinand Heilgenthal

    Rundum zufriedene Gesichter gab es beim Pressegespräch in der Forstschule Lohr, bei dem Forstschullehrer Wolfgang Weis als Teamleiter das „Team Germany“ nach der erfolgreichen Teilnahme am „13. Meisterschaftswettbewerb forstlicher Schulen in Europa“ präsentierte. Der Wettkampf führte die Mannschaften aus 15 Nation in diesem Jahr nach Südtirol in Lohrs Partnergemeinde Burgeis. Dort hatte die in der Fürstenburg beheimatete Südtiroler Schule für Land- und Forstwirtschaft anspruchsvolle Parcours und Stationen in etwa 1500 Meter Höhenlage vorbereitet.

    Die Lohrer Mannschaft mit Florian Pfeufer (Neustadt am Main), Nico Wiedenmann (Aalen), Anne Modrak (Bad Lausick) und Sebastian Dawo (Blieskastel) siegte in der „Königsdisziplin“, dem Forstparcour, vor Italien und Polen. Bei den technischen Wettbewerben konnte man sich erwartungsgemäß nicht ganz vorne platzieren, auch weil das verletzungsbedingte vorzeitige Ausscheiden von Florian Pfeufer Punktabzug bedeutete.

    In der Gesamtwertung lag am Ende Österreich vor Italien und Slowenien. In den Einzeldisziplinen belegten unter 60 Teilnehmern Nico Wiedemann beim Entasten und dem schnellen Entasten einen dritten und einen vierten Platz und Sebastian Dawo landete beim Präzisionsschnitt auf Platz sechs.

    Die Teilnehmer mussten auch technische Probleme meistern, weil erstmals die neuesten Sägen zum Einsatz kamen, die sich komplett selbst einstellen. Allerdings waren sie nicht auf die Höhenlage programmiert und daher brachten die Motoren nicht die Leistung, die sie bringen sollten und einfaches Nachjustieren am Vergaser ist bei den neuen Modellen nicht mehr möglich. Dadurch waren die Mannschaften mit den älteren Sägen im Vorteil.

    Außerdem gibt es in anderen Ländern Forstschulen, die von der Struktur her anders aufgebaut sind und beispielsweise mehr Wert auf die technischen Fertigkeiten legen. Manche trainieren auch gezielt und drillmäßig die Schnelligkeit bei den Disziplinen Präzisionsschnitt, Kombinationsschnitt, Entasten und Kettenwechsel.

    Stolz sei man trotzdem auf die Leistung, vor allem auf den Sieg im Forstparcour, dem fachlich-praktischen Teil, wo in Hochgebirgslage 16 Aufgaben zu lösen waren, von der Flächenermittlung über die Gefällsneigung bis zum Erkennen von Forstschädlingen und Baumkrankheiten. Allein das Bewegen in der gebirgigen Hanglage auf über drei Kilometern Parcourlänge erforderte eine ausgeprägte sportliche Kondition, die auch Teammitglied Anne Modrak als einzige Frau im Teilnehmerfeld mitbrachte.

    Mit Peter Tretter, Fachberater für Arbeitssicherheit an der Forstschule Lohr, war als Leiter der internationalen Jury ein weiterer wichtiger Mann aus dem Spessart vor Ort aktiv. Die jungen Forstleute wurden von den Forsttechnikern Julian Bruhn und Jochen Grünberger (beide Burgsinn) wochenlang trainiert – und das trotz der zusätzlichen Belastung durch die Abschlussprüfungen.

    Bärensalami aus Rumänien

    Teamleiter Weis hob zudem den Stellenwert dieser Treffen für den Erfahrungsaustausch und den europäischen Gedanken hervor. Neben den hervorragend organisierten Wettkämpfen boten die Gastgeber den Teilnehmern an den fünf Tagen ein interessantes Rahmenprogramm. Der Höhepunkt bei solchen Europameisterschaften sei der internationale Abend, den die Schüler überwiegend selbst gestalten: „Da kann man sich kulinarische Spezialitäten aus den Heimatländern der Teilnehmer schmecken lassen: Bärensalami aus Rumänien oder Fisch in verschiedensten Variationen von den Abordnungen der nordischen Länder.“

    Auch Hochprozentiges dürfe nach gutem Essen nicht fehlen. Dazu gibt es von einige Ländervertretern kulturelle Einlagen, wie Lieder und Tänze. Die Lohrer glänzten mit Keilerbier und Wildschweinprodukten. Im nächsten Jahr wartet auf die neue Mannschaft als Gastgeberland Estland und für die diesjährigen Teilnehmer heißt es abwarten, ob die Bewerbungen erfolgreich waren oder es gilt, die bereits sicheren Berufs- und Weiterbildungsziele zu verfolgen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden