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Lohr: Nackte Wahrheit statt Fake News

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    Die Nägelsee-Aula war bei der Präsentation der Jahresarbeiten durch die 12. Jahrgangsstufe voll. Die 64 künftigen Abiturienten stellten ihre Forschungsergebnisse den Besuchern vor und diskutierten mit ihnen darüber.
    Die Nägelsee-Aula war bei der Präsentation der Jahresarbeiten durch die 12. Jahrgangsstufe voll. Die 64 künftigen Abiturienten stellten ihre Forschungsergebnisse den Besuchern vor und diskutierten mit ihnen darüber. Foto: Thomas Josef Möhler

    »Zur Wissenschaft gehört auch, die Ergebnisse zu präsentieren und sich kritisch hinterfragen zu lassen.« So hat Schulleiter Bernd Rottenbacher am Freitag den Sinn der Ausstellung von Seminararbeiten der 12. Jahrgangsstufe des Erthal-Gymnasiums in der Nägelsee-Aula erklärt. 64 Schüler des Abiturjahrgangs 2019 zeigten dabei die Ergebnisse ihres ersten wissenschaftlichen Forschens.

    Die Hexenverfolgung in Unterfranken war das Thema von Tobias Feck.
    Die Hexenverfolgung in Unterfranken war das Thema von Tobias Feck. Foto: Thomas Josef Möhler

    Sie entstanden in den sogenannten W-Seminaren. Die Ausstellung präsentiere in Zeiten von Fake News und »alternativen Fakten« nichts als die »nackte, wissenschaftliche Wahrheit«, betonte Rottenbacher vor zahlreichen Besuchern. Damit zeige das Erthal-Gymnasium, »dass wir am Wahrheitsbegriff festhalten, wir leugnen nichts, wir forschen«.

    Damit ist das Gymnasium laut Rottenbacher auch ein Dienstleister für Lohr: »Wir bringen Wissenschaft nach Lohr.« Die große Zahl der Anwesenden beweise das Interesse der Öffentlichkeit daran. Das Publikumsinteresse drücke aber auch die Wertschätzung für die Abiturienten aus, »die mit ihrer ersten wissenschaftlichen Arbeit etwas geleistet haben«.

    Jan Schröpfer untersuchte die Tatort-Krimis aus Münster.
    Jan Schröpfer untersuchte die Tatort-Krimis aus Münster. Foto: Thomas Josef Möhler

    In einem Gespräch mit unserem Medienhaus ließ der Schulleiter durchblicken, dass die Seminararbeiten auf ausdrücklichen Wunsch der Hochschulrektorenkonferenz eingeführt worden seien, um die Studierfähigkeit der Schulabgänger zu verbessern. In den W-Seminaren könne man die Schüler über eineinhalb Jahre intensiv betreuen und mit ihnen beispielsweise auch nach Würzburg in die Universitätsseminare fahren.

    Nach den Worten von Jahrgangsstufensprecherin Anna Lattin lag der Fokus bei den Naturwissenschaften auf Experimenten und damit auf der Arbeit im Labor. Bei den Geisteswissenschaften habe die Quellenforschung im Vordergrund gestanden. Mit den Seminararbeiten habe man einen »Riesenschritt in Richtung Abitur« getan.

    Tina Bernard interessierte sich für die Biologin Rosalind Franklin.
    Tina Bernard interessierte sich für die Biologin Rosalind Franklin. Foto: Thomas Josef Möhler

    Jan Schröpfer (18) aus Partenstein hat untersucht, warum sein Lieblingstatort aus Münster seit Jahren der erfolgreichste der Tatort-Reihe ist. Dazu arbeitete er die Charaktereigenschaften der beiden Hauptfiguren heraus und erkannte, dass deren Diskussionen und Streitereien als witzige Elemente in Ergänzung zum ernsten Krimi die Beliebtheit ausmachen. Er sah sich die Folgen auf DVD an und notierte sich beispielsweise Zitate. »Das war eine Arbeit«.

    Tobias Feck (17) aus Lohr interessierte sich für die Frage, ob man Hexen als Außenseiterinnen bezeichnen könne, und erforschte die Hexenverfolgung in Unterfranken. Er fand heraus, dass die als Hexen verfolgten Frauen nur in Ausnahmefällen Außenseiterinnen gewesen sind.  Viele seien den wahllosen Denunziationen anderer Frauen und Männer zum Opfer gefallen, die diese unter der Folter gemacht hätten.

    Das Leben und Werk der englischen Biochemikerin Rosalind Franklin (1920 bis 1958) war das Thema von Tina Bernard (18) aus Neuhütten.  Franklin leistete laut Bernard wichtige Arbeit bei der Erforschung der Erbsubstanz DNA. Sie habe sie Franklin ausgesucht, weil sie selbst das Thema DNA sehr spannend finde. Als Frau in der Wissenschaft und Jüdin habe es Franklin besonders schwer gehabt.

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