august anderlohr, Gründer der
Firma Anderlohr Stahlbau GmbH in
Lohr, ist am Dienstag im Alter von
96 Jahren gestorben. Mit Fleiß, Dis-
ziplin und Können hatte er sein
Unternehmen aufgebaut. Noch im
Alter von 94 Jahren legte er selbst
mit Hand im Betrieb im Lohrer
Industriegebiet an. Material zuzu-
schneiden und Maschinen zu bedie-
nen gehörte zu seinem disziplinier-
ten Tages-Rhythmus und seinem
Sohn Klaus, der 1977 in den väter-
lichen Betrieb eintrat, war er ein
verlässlicher Ratgeber. August
Anderlohr wurde als drittes von
neun Kindern des Schmieds Josef
Anderlohr und seiner Frau Maria in
der Unteren Brückenstraße in Lohr
geboren. 1919 trat er eine drei-
jährige Schmiede-Lehre im elter-
lichen Betrieb an und war dort bis
1927 als Geselle tätig. Vier Jahre
später legte er seine Meisterprüfung
ab. In den Jahren zwischen 1927
und 1938 sammelte Anderlohr in
verschiedenen Firmen in Bremer-
haven Berufserfahrung, bevor er
einen eigenen Betrieb gründete. Zur
Luftwaffe 1939 in den Krieg be-
ordert geriet er in Posen in amerika-
nische Gefangenschaft. Aus Posen
stammte auch seine Frau, die er
1942 vor den Traualtar führte und
mit der er drei Jahre später nach
Lohr zurückkehrte. Im Jahr darauf
starb sie. Nach dem Krieg war
August Anderlohr zunächst bei sei-
nem Bruder Florian beschäftigt.
1949 machte er sich in der Ludwig-
straße erneut selbständig mit einem
auf Stahlbau spezialisierten Betrieb.
Im selben Jahr heiratete er seine
zweite Frau Maria, geborene Roß-
mark. 1956 verlegte er seine Firma
in die Ignatius-Taschner-Straße und
siedelte den Betrieb schließlich
1965 in das eigene Haus in der
Bahnhofstraße um. Ein schmerz-
licher Schlag traf ihn, als 1979 auch
seine zweite Frau starb. Aus der Ehe
mit ihr waren ein Sohn und eine
Tochter hervorgegangen. Junior
Klaus Anderlohr verlagerte das
Familien-Unternehmen in das neu
erbaute Domizil im Industriegebiet.