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MAIN-SPESSART: Nationalpark: Erste Infos zu möglicher Lage

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Nationalpark: Erste Infos zu möglicher Lage

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    Walter Schreck, Vorsitzender der Holzrechtler im Spessart, steht einem Nationalpark skeptisch gegenüber.
    Walter Schreck, Vorsitzender der Holzrechtler im Spessart, steht einem Nationalpark skeptisch gegenüber. Foto: Foto: Ungemach

    So langsam sickern Details dazu an die Öffentlichkeit, wie ein möglicher Nationalpark im Spessart nach Vorstellungen des Umweltministeriums aussehen könnte. Dass der Hochspessart als mögliche Gebietskulisse ins Auge gefasst ist, überrascht nicht. Daneben gibt es offenbar die Überlegung, dass in dem eigentlich vom menschlichen Einfluss ausgenommenen Kernbereich eines Nationalparks Pflegezonen ausgewiesen werden könnten. In diesen könnte durch forstliche Eingriffe der Spessarteiche im Konkurrenzkampf gegen die dominante Buche geholfen werden.

    Ministerium: Brennholzversorgung kann gesichert werden

    Diese neuesten Infohäppchen brachte Walter Schreck aus München mit. Der Vorsitzende der Spessartforstberechtigten war am Dienstag mit seiner Stellvertreterin Thea Kohlroß ins Umweltministerium gereist. Dort ging es im mehrstündigen Gespräch mit hochrangigen Ministeriumsvertretern zuvorderst darum, wie die Ausübung der Holzrechte auch bei Ausweisung eines Nationalparks uneingeschränkt garantiert werden könnte. Dazu sicherte das Ministerium zu, dass eine verbindliche Vereinbarung angestrebt würde, die im Falle eines Nationalparks die Brennholzversorgung der Spessartbevölkerung garantieren und den Ansprüchen der Holzrechtler Rechnung tragen solle.

    Der Bedarf könne jederzeit aus den ein Viertel der Nationalparkfläche umfassenden Pflegezonen gedeckt werden.

    Was das Gebiet betrifft, in dem der mindestens 10 000 Hektar große Nationalpark liegen könnte, steckte das Ministerium laut Schreck grob eine Kulisse ab, die sich von Altenbuch über Schollbrunn, Bischbrunn, Rechtenbach, Neuhütten, Heigenbrücken, Rothenbuch, Weibersbrunn und Dammbach zurück nach Altenbuch erstreckte. Weibersbrunn und Rothenbuch würden demnach mitten im Nationalpark liegen, wobei das Ministerium laut Schreck großräumig bemessene Pflegezonen um diese Gemeinden in Aussicht gestellt habe. Geplant sei eine „nicht entwicklungshemmende Lösung für die Region“, so Schrecks Info.

    Erstaunen über Zugeständnisse

    In der Pressemitteilung äußert er mehrfach sein Erstaunen über das Ausmaß der Zugeständnisse, die das Ministerium signalisierte. Ohne dies näher zu begründen, zweifelt der Vorsitzende der Holzrechtler die Verlässlichkeit dieser Aussagen zwischen den Zeilen wiederholt an.

    Ein Nationalpark beeinträchtige „die Nutzung unserer Heimat“, äußert Schreck am Ende seine nach wie vor bestehende Skepsis. Holzfuhrleute und Motorsägenverkäufer verlören Einnahmequellen. Einflüsse eines Nationalparks auf Fischerei und Jagd würden ignoriert, so Schreck, der selbst passionierter Jäger ist und dessen Pirschbezirk mitten im Spessart liegt.

    Im Februar soll es nun ein weiteres Gespräch geben, diesmal in Aschaffenburg. Dort will das Ministerium unter anderem mit Bürgermeistern der Spessartgemeinden reden.

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