Nicht mehr aus dem musikalischen Jahreszyklus wegzudenken sind die Konzerte des Kreisjugendorchesters des Nordbayerischen Musikbundes. Stets am Dreikönigstag zeigt ein riesiges Orchester mit Jugendlichen aus dem ganzen Landkreis, was diese in ihrer Probenphase und natürlich zuvor auch im Unterricht gelernt haben. Das Orchester schafft es jedes Mal, dass die jeweilige Örtlichkeit, seit 2017 die neue große Lohrer Stadthalle, komplett ausverkauft ist.
Seit nun zehn Jahren steht dem Orchester der Kreisdirigent und studierte Orchestermusiker, Dirigent und Juror Thomas Joha vor. Der gebürtige Pflochsbacher hat ab diesem Jahr neue Pläne, wie die Idee eines Projektorchesters noch besser umgesetzt werden kann. In diesem musizieren zeitlich begrenzt verschiedene Musiker aus den Mitgliedsvereinen des gesamten Landkreises. "Wir müssen immer mit der Zeit gehen und uns anpassen", sagt der Dirigent.
Viele mittlerweile erwachsen
Nun sei es so, dass viele der "Jungmusiker" mittlerweile erwachsen, aber immer noch genauso motiviert sind, weiter Musik zu machen oder aber nach einigen Jahren Pause wieder neu einsteigen möchten. "Diesen möchte ich eine Chance geben, auf Kreisebene gemeinsam zu proben und dann ein Abschlusskonzert zu geben", sagt Joha in einem persönlichen Gespräch mit unserem Medienhaus. Deshalb sei er auf dieIdee gekommen, ein "Erwachsenenorchester", das "Kreisorchester Main-Spessart" aufzubauen.
"Selbstverständlich kommt auch die Jugend nicht zu kurz, denn unsere Intention ist es ja immer, Jugendliche auf kultureller und musikalischer Ebene zu fördern", schiebt Joha gleich nach. Deshalb habe er im November 2021 schon vorbereitend das KJJO (Kreisjugendjuniororchester) gegründet, in dem Jugendliche weiter betreut werden sollen.
An Nachwuchs weitergegeben
Diese Aufgabe hat Joha auch schon an den Nachwuchs weitergegeben: "Lina Hartmann aus Partenstein hat Musik- und Gesangspädagogik studiert. Das KJO ist eine Plattform, um junge Leute zu fördern, und diese gezielte Förderung beinhaltet auch die von Jungdirigenten. Natürlich werde ich weiter mit Rat und Tat zur Seite stehen", verspricht der Kreisdirigent. Das Niveau des Jungorchesters solle sich dann "nur" noch auf "D1-Niveau", das heißt, angepasst an die Abzeichen, die man beim Nordbayerischen Musikbund ablegen kann, bewegen. So hat Joha mehr Raum, sich gezielt um die "Erwachsenenförderung" kümmern zu können.
Angesprochene für das "Kreisorchester" sollen ehemalige und auch aktive "KJO-ler" sein, die das Erwachsenenalter erreicht haben, als auch neue Mitspieler. Dazu zählen laut Joha zum Beispiel ebenso "Zugezogene", die das Interesse an einem zeitlich begrenzten Projekt (November bis zum Jahreskonzert am 6. Januar) haben oder aktive Musiker, die andere Erfahrungen als die in ihrer Heimatkapelle sammeln wollen. "Auch Erwachsene haben nicht weniger Begeisterung an Qualität und besitzen wegen ihres Alters nebenbei ganz andere kognitive Fähigkeiten. Dadurch kann Literatur gespielt werden, die den Anforderungen und Wünschen von Erwachsenen entspricht und von der sie auch gefordert werden. Beim Probenumfang werde ich natürlich Rücksicht auf Berufstätigkeit nehmen."
D2-Niveau
Für die Erwachsenen hat sich Thomas Joha das "D2-Niveau" herausgenommen. "Das Wichtigste ist mir, dass Leute kommen, die einfach Lust auf Musikmachen haben", sagt der Kreisdirigent. Dann könne sich das Publikum sicher weiter auf herausragende Konzerte an den kommenden Dreikönigstagen freuen – in der Zukunft vielleicht sogar mit zwei Orchestern.
Anmeldungen für das Kreisorchester Main-Spessart unter www.kurs-finder.de. Fragen beantworten Thomas Joha oder Lisa Rumpel auch per E-Mail (thomas.joha@nbmb-online.de, lisa.rumpel@nbmb-online.de).
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