Viel zu feiern gab es am vergangenen Wochenende bei der Feuerwehr Neuhütten: Das 140-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Neuhütten und die Weihe eines neuen Mehrzweckfahrzeuges (MZF) waren Anlass genug.
Mit einem Festgottesdienst im Festzelt, begleitet von den Spessart-Fränkischen Musikanten startete der Sonntag. Passend übertrug Pfarrer Michael Schmitt in seiner Predigt die Symbole der Feuerwehr "Retten, löschen, bergen, schützen" auf den Muttertag.
Schlüssel übergeben
Im Anschluss erfolgten die Fahrzeugweihe und die symbolische Schlüsselübergabe an die beiden Kommandanten Norman Bernard und Nico Steigerwald auf dem benachbarten Sportplatz. Originell segnete Pfarrer Michael Schmitt das Fahrzeug mit einer "Wasserbombe", einem mit Weihwasser gefüllten Luftballon.
Vorsitzender Michael Gellner ging auf die geschichtliche Entwicklung der Wehr und des Feuerlöschwesens ein. Waren es vor 140 Jahren 99 Gründungsmitglieder, kann sich der Verein heute auf über 200 Vereinsmitglieder freuen. Nur mit moderner Technik und guter Ausbildung könne die Feuerwehr die heutigen Herausforderungen bewältigen. Gellner erinnerte, dass es noch nie so gehäufte Einsätze wie im letzten halben Jahr gab, wo nach Wetterkapriolen durch umgefallene Bäume viele Straßen unpassierbar waren. Auch die Nachwuchsarbeit schreiben die Neuhüttener Floriansjünger groß: Seit 1976 gib es eine Jugendfeuerwehr und in einer Kinderfeuerwehr werden nun auch unter zwölfjährige an die Feuerwehr spielerisch herangeführt.
Mit dem neuen Mehrzweckfahrzeug können die Feuerwehrleute künftig bei Notsituationen der Bevölkerung schneller zur Seite stehen, sagte Bürgermeister Bernd Steigerwald. Eine bessere Abwicklung von Kleineinsätzen, der Transport zu Einsätzen, Übungen, aber auch Fahrten zu Gerätewartungen, Fort- und Weiterbildungen sind gute Argumente für das neue Einsatzfahrzeug. Laut Steigerwald investierte die Kommune rund 106.000 Euro für das Fahrzeug, das vom Freistaat mit 16.000 Euro bezuschusst wurde.
Dank an alle Einsatzkräften
Der Rathaus-Chef bedankte sich bei allen Einsatzkräften für ihr "beispielhaftes Maß an Bürgersinn" und beim Feuerwehrverein für die finanzielle Entlastung der Gemeinde durch zahlreiche Beschaffungen in den letzten drei Jahren. So ein Fahrzeug sei wichtig, junge Menschen auf die Feuerwehr neugierig zu machen und die "wunderbare Nachwuchsarbeit" fortzuführen, sagte Landrätin Sabine Sitter.
Andererseits brauche die Mannschaft, die raus zu den Einsätzen fährt, "gutes Material". Landrätin Sitter bedankte sich bei der Gemeinde für die Investition in die örtliche Wehr und lobte die vorbildliche Zusammenarbeit mit Bürgermeister Bernd Steigerwald. Mehr Sicherheit und Schutz wird das neue MZF für Neuhütten und den Umkreis bringen, sagte stellvertretende Kreisbrandrat Harald Merz. Laut Merz werde das neue Allradfahrzeug auch in überörtliche Fahrzeugkonzepte wie Flächenlagen bei immer häufiger werdenden Unwettereinsätzen noch integriert werden. Die Grüße der VG Partenstein überbrachte Zweiter Bürgermeister Achim Thomas. Am Nachmittag zeigte eine Fahrzeugschau das Einsatzspektrum der Hilfsorganisationen.
Fest gut besucht
Sehr zufrieden zeigte sich Vorsitzender Michael Gellner mit dem Festverlauf. "Ausverkauft" hieß es am Samstagabend aus der Küche, und es musste schnell Nachschub organisiert werden. Zahlreiche Gastwehren kamen in die Spessartgemeinde, um mit den Neuhüttenern und der Band Jack´s Friends zu feiern.
Bereits am Samstagvormittag gingen 17 Jugendgruppen aus 15 Feuerwehren bei einem Jugendwandertag an den Start. An zehn Stationen galt es, im Ortsgebiet feuerwehrtechnische Aufgaben und verschiedene Geschicklichkeitsspiele zu lösen. Am Ende hatte die Jugendfeuerwehr Waldzell vor Habichsthal und Stadelhofen die Nase vorn und entschied den Wettbewerb für sich.