Neueste Technik zur Feldbearbeitung war bei den Vorführungen von Joa Landtechnik im Rahmen des Thüngener Kirchweihprogramms zu bestaunen und in Aktion zu sehen.
Das Konzept der Veranstaltung sah vor, die Möglichkeiten der Bodenbearbeitung im Zeitrahmen von nach der Ernte bis zur Folgesaat darzustellen. Vom Stoppelsturz bis zur Saat heißt das im Fachjargon.
Eggen, Grubbern, Pflügen, Säen - die neuesten Geräte hierfür standen zur sehr gut besuchten Vorführung auf einem zehn Hektar großen Acker der Thüngener Domäne bereit. Hans Joa freute sich in seiner Begrüßung über das große Interesse an dieser Veranstaltung. Auch viele seiner Stammkunden waren gekommen.
Joa dankte dem Freiherrn Baron Hanskarl von Thüngen sowie dem Verwalter der Domäne Alban Höfling für die zur Verfügung gestellte Fläche. Einführende Worte und Erläuterungen zum Geschehen gab der Verkaufsleiter von Joa Landtechnik Johannes Schmitt.
Die Feldvorführung begann mit einer absoluten Neuheit. Die seit Mitte 2015 im Handel erhältliche Ackerwalze Dalbo Maxiroll 630 soll im November auf der Agritechnika in Hannover vorgestellt werden, jetzt war sie schon in Gambach zu sehen.
Die Maxiroll 630 hat eine Arbeitsbreite von sechs Metern und kann mit einer Geschwindigkeit von 15 Kilometer pro Stunde gefahren werden. So können acht bis zehn Hektar Fläche pro Stunde bearbeitet werden.
Bearbeitung von Maisfeldern
Diese Walze hat neu eine Messerwalze als Vorwerkzeug. Besonders geeignet sei dieses Gerät zur Bearbeitung von Maisfeldern nach der Ernte, erläuterte der Verkaufsleiter Deutschland Elmar Reuter. Mit einem Arbeitsgang könne der Maiszünsler, eine sich in den Maisstängeln kurz über dem Boden einnistende Raupe, in einem Arbeitsgang bekämpft werden.
Doch auch wenn es mittlerweile für fast jeden Boden das richtige Gerät gibt – für die Arbeit als Bauer gibt es kein Patentrezept. Je nach Beschaffenheit der Böden variiert auch die Art der Bearbeitung. So pflügt Bauer Thomas Binner aus Eußenheim beispielsweise seine Äcker nur noch höchst selten. Für ihn reichen mehrere Arbeitsgänge mit Grubber vor der Saat aus.
Jeder Bauer hat seine Taktik
Dagegen pflügt Klaus Höfling aus Heßlar weiter die meisten seiner Äcker. Jeder Bauer kennt seine bearbeiteten Flächen am besten und versucht so, Aufwand und Nutzen zu optimieren. Viele Wege führen hierbei zu gutem Ertrag, sei es bei herkömmlicher Bewirtschaftung oder als Biobauer. Die Firma Kuhn zeigte entsprechende Grubber oder Pflüge.
Firmenrepräsentant Axel Witt erläuterte Vorteile und Nutzen. Die Volldrehpflüge Varimaster 153 und 183 mit sechs Scharen oder der Grubber Cultimer 400 L für eine Stoppelbearbeitung bis zu 35 Zentimetern Tiefe sind die aktuellen Geräte. Ein drei Meter breiter Tiefenlockerer und ein fünf Meter breiter Leichtgrubber von Agrifarm sowie die aktuelle Kurzscheibenegge von Galo kamen ebenso zum Einsatz und wurden von Bernhard Kinzinger vorgestellt. Gezogen wurden die Geräte von John Deere-Traktoren, die von verschiedenen Besitzern zur Verfügung gestellt wurden. Mit der Präsentation modernen Säens mit der Kreiselegge Kuhn HR3004 und der Zinkendrillmaschine Megant 600 schloss die Feldvorführung ab.
Die Geräte werden immer größer und leistungsfähiger, aber damit auch teurer. Dadurch sind sie für den einzelnen Bauern immer schwieriger zu finanzieren. Viele Bauern schließen sich mittlerweile beim Kauf von Geräten zusammen oder sind bei einem Maschinenring organisiert. „Es geht immer um die Auslastung der Maschinen“, meint Geschäftsführer Gebhard Karch. Der Maschinenring Arnstein hatte deshalb alle Mitglieder zu dieser Feldvorführung eingeladen.