Der zweite Teil der Reihe mit besonderen Filmen, gemeinsam veranstaltet von der Arnsteiner Bürger-Energie e.G. und arnstein 5010, startet wieder, informiert eine Pressemitteilung. Die Filme werden im katholischen Pfarrheim Arnstein gezeigt. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Filme dauern in der Regel 90 Minuten und im Anschluss an die Vorführung besteht die Möglichkeit zum Austausch über den Film. Getränke zum Selbstkostenpreis stehen zur Verfügung.
Als erster Film im neuen Jahr wird am Dienstag, 14. Januar, „Water Makes Money – Wie private Konzerne aus Wasser Geld machen“ (aus dem Jahr 2010), gezeigt. Wasser ist neben der Luft das wichtigste Element auf der Welt. Am 27. Juli 2010 wurde der Zugang zu sauberem Trinkwasser von der UN in die allgemeine Erklärung der Menschenrechte aufgenommen. Und doch wird das Wasser zunehmend den Geschäftsinteressen privater Konzerne unterworfen. Überall, wo finanzschwache Kommunen nach Entlastung suchen, stehen die zwei weltgrößten Wasserkonzerne Veolia und Suez vor der Tür. Gemeinsam bilden sie eine undurchsichtige Macht, die etwa in Frankreich bereits 80 Prozent der Bevölkerung mit Wasser versorgt. Die Folgen: rasant gestiegene Verbraucherpreise, gesunkene Wasserqualität. Der Film dokumentiert die Intransparenz des Marktes und die korrupten Methoden, mit denen sich Gemeinden ihr Wasser abhandeln lassen. Gewinne fließen an die Aktionäre, unternehmerische Risiken zahlen die Steuerzahler. Und er zeigt, wie Menschen für eine öffentliche Kontrolle des Wassers kämpfen und es gelingt, unser Lebenselixier Wasser wieder zurückzugewinnen. Im Anschluss an die Vorführung besteht die Möglichkeit zum Austausch. Als Diskussionspartner steht Peter Rosenberger vom Wasserwirtschaftsamt zur Verfügung.
Bizarre Welt ohne Schnickschnack
Am Dienstag, 28. Januar, folgt der etwas nostalgische, aber dennoch hochaktuelle und daher sehenswerte Film „Schotter wie Heu“ (von 2002). In Gammesfeld, im Hohenlohe-Kreis, befindet sich die kleinste Bank Deutschlands. Die Dokumentation zeigt eine fast bizarre Welt, die ohne modernen Schnickschnack wie Computer auskommt. Fritz Vogt, seit 1967 der geschäftsführende Vorstand, ist schon 70 Jahre alt. Er ist auch der einzige Angestellte. Und wenn ein Kunde etwas vom Konto abhebt, dann nimmt der Vorstand-Kassierer-Buchführer Vogt seinen Füllfederhalter und schreibt die Summe ins Sparbuch hinein. Gerechnet wird auf einer Thales-Rechenmaschine, angeschafft 1938. Die Raiffeisenbank Gammesfeld ist also etwas Besonderes, nicht nur, weil sie keine elektronische Datenverarbeitung hat. Das wirklich Einmalige an der kleinen Genossenschaftsbank mit zwölf Millionen Euro Bilanzsumme ist ihre Effektivität. Ohne Rechner macht die Bank einfach mehr Gewinn, den sie an die Mitglieder weitergibt. In Gammesfeld ist der Raiffeisengedanke noch präsent: In der Bank hängt auch „zur Warnung“ ein Porträt von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der vor rund 150 Jahren die Idee zur Selbsthilfe für Handwerker, Bauern und Mittelständler begründete: Gemeinsam zahlen sie in einen Topf ein, aus dem dann alle Mitglieder zinsgünstige Darlehen beziehen können. Tatsächlich hat Vogt dessen Modell nahezu eins zu eins in die Gegenwart gerettet – der Hilfsfonds ist die Bank, und die Bank ist das Dorf. Kredit erhält nur, wer einen Genossenschaftsanteil besitzt.
Der Film „Taste the Waste“ (aus dem Jahr 2011) läuft am 11. Februar. Nüchtern und prägnant zeigt der Film das Ausmaß der Lebensmittelverschwendung an verschiedenen Beispielen. Rund die Hälfte unserer Lebensmittel landen im Müll – viele schon nach der Ernte oder bei der Produktion, das heißt, ehe sie die Verbraucher überhaupt erreichen, weil sie zum Beispiel nicht den Normen entsprechen. Doch das Ausmaß der Verschwendung ist den wenigsten Verbrauchern bewusst – auch wenn sie dieses System durch ihr Kaufverhalten unterstützen. Die Dokumentation benennt skandalöse Zustände, ohne zu moralisieren: Wissenschaftler haben sowohl die Abfälle einiger Großmärkte wie den privaten Haushaltsmüll systematisch und über einen längeren Zeitraum untersucht. Die Ergebnisse zeigen, wie fatal Unachtsamkeit und Nichtwissen zusammenwirken.
Mülltaucher unterwegs
Der Film sucht auch nach Antworten: Es kommen Bauern, Bäcker, Beschäftigte von Supermärkten und Verkaufsstrategen zu Wort. Gezeigt werden Bürger, die nicht nur konsumieren, sondern die auch nach neuen Wegen suchen, so einige „Mülltaucher“, die sich weitgehend aus den Abfallcontainern von Supermärkten versorgen; oder auch ein Modellprojekt aus den USA, wo es gelungen ist, über eine Art Einkaufsgenossenschaft den Zwischenhandel ganz zu umgehen.
Am 25. Februar gibt es den Kinofilm „Plastic Planet“ (von 2007), bei dem es um die Herstellung, Verbreitung und Nutzung von Plastik geht.
Ohne Zweifel, wir sind Kinder des Plastikzeitalters, denn Plastik ist billig und praktisch. Kunststoffe können aber auch bis zu 500 Jahre in Böden und Gewässern überdauern und mit ihren unbekannten Zusatzstoffen unser Hormonsystem schädigen. Der Filmemacher reist rund um den Globus und befragt diverse Gesprächspartner aus Industrie und Wissenschaft zu Fluch und Segen des Kunststoffs. Dabei werden humorvoll teils kuriose Fakten und Facetten rund um die Rolle, die Plastik seit seiner Entwicklung vor über 100 Jahren international spielt, zusammengetragen. Ebenso unterhaltsam wie nachdenklich stimmend, wird die Umwelt- und Gesundheitsschädlichkeit von Plastik aufgedeckt, und das kritische Bewusstsein von Verbrauchern geschärft. (Quelle: Lex. d. intern. Films)