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LOHR: Patienten den Weg zurück in die Gesellschaft ermöglichen

LOHR

Patienten den Weg zurück in die Gesellschaft ermöglichen

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    Die Absolventen der Sonderqualifikation Forensik am Bezirkskrankenhaus Lohr mit Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel und den Vertretern der Krankenhausleitung
    Die Absolventen der Sonderqualifikation Forensik am Bezirkskrankenhaus Lohr mit Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel und den Vertretern der Krankenhausleitung Foto: Foto: Frank Zagel

    LOHR (agl) Zehn Gesundheits- und Krankenpfleger/innen der Forensischen Klinik des Bezirkskrankenhauses Lohr konnten im Rahmen der Sonderqualifikation Forensik im Beisein des Bezirkstagspräsidenten Erwin Dotzel, den Vertretern der Krankenhausleitung und der Dozenten ihre Zeugnisse in Empfang nehmen.

    Im Rahmen der vierwöchigen Fortbildung, die erstmals um eine Woche Hospitation auf anderen Stationen erweitert wurde, konnten die drei Männer und sieben Frauen ihre Fachfertigkeiten in Bezug auf die besondere Pflege unter gesicherten Bedingungen erweitern. Zu den Inhalten zählten unter anderem ein Einblick in das Maßregelvollzugsgesetz, der Rückfallprävention, die Sicherungsaufgaben in der Pflege und die Beziehungspflege im Alltag.

    Die Pflegedirektorin Marianne Schaffarczik würdigte das Engagement und sprach den Prüflingen, die zum ersten Mal eine Examensarbeit erstellen mussten, ihren Dank und Anerkennung aus.

    Besonders hervorzuheben sei bei dieser Weiterbildung das gleiche Niveau wie es auch das zentrale Bildungsinstitut der bayerischen Bezirke in Irsee gewährleistet, bekräftigte Schaffarczik.

    Die besondere Pflege unter gesicherten Bedingungen, die Betreuung über einen längeren Zeitraum und das meist schwere soziale Milieu, aus dem forensische Patienten stammen, seien die Kernpunkte der täglichen pflegerischen Tätigkeit in der Forensischen Klinik.

    „Sie haben jetzt die fachliche Versiertheit erlangt, sich neuen Herausforderungen zu stellen“ wandte sich Schaffarczik an die Absolventen. „Sie werden unsere Patienten begleiten, den Weg zurück in die Gesellschaft zu finden.“

    Weiter führte die Pflegedirektorin aus, dass neben der höchsten Priorität der Sicherheit, vor allem die psychische Arbeit mit den Patienten zu wenig gewürdigt werde: „Das wesentliche Standbein ist es, die Patienten als Menschen zu kennen.“

    Ziel der Fortbildung sei es zudem, Aggressionen und den Missmut unter Patienten frühzeitig zu erkennen, deren Verhaltensweisen richtig einzuschätzen und Hoffnung zu vermitteln.

    Erwin Dotzel betonte in Zeiten von Nachwuchsproblematik in der Pflege die Wichtigkeit des Berufes. Um die Dienste der Pflegenden zu würdigen, sei er gerne nach Lohr gekommen. Der Bezirk Unterfranken lege viel Wert auf Aus,- Fort,- und Weiterbildungen. Pflegekräfte haben dadurch alle Chancen sich weiter zu entwickeln.

    „Wer lernt bleibt jung, wer nicht lernt wird alt“, wusste Dotzel an die Absolventen gewandt und wünschte den frisch zertifizierten Prüflingen nach der Ausgabe der Zeugnisse gestärkt und zufrieden nach der Arbeit wieder nach Hause zu gehen: „Wir brauchen Sie!“

    Stellvertretend für den Kurs Forensische Sonderqualifikation bedankte sich Florian Angermann bei den Dozenten für ihre Geduld und beim Bezirk für die Übernahme der Kosten. „Wir haben neue Sachen dazu gelernt, sind sensibler geworden und achten jetzt mehr auf Details“. Besonders interessant fand der Pfleger den Besuch der Justizvollzugsanstalt in Würzburg, aus der ein Großteil der Patienten eingeliefert werde.

    Folgende Pflegekräfte erhielten das Zertifikat „Sonderqualifikation Forensik“: Monika Endres, Michael Rahn, Michael Stepien, Florian Angermann, Anna-Lena Blumhagen, Kristina Jaeger, Jana Mehrlich, Nora ruf, Tina Baumann und Cindy Werthmann

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