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LOHR: Pfarrer Johannsen: Der Zölibat ist nicht so wichtig

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Pfarrer Johannsen: Der Zölibat ist nicht so wichtig

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    Beim jährlichen Nachmittag für die Senioren der Pfarrei St. Michael nahm Pfarrer Sven Johannsen auch Stellung zu den Reaktionen auf die Suspendierung von Kaplan Dr. Philipp Tropf. Fast schon reflexhaft hatte es an Stammtischen und in Leserbriefen die Forderung nach der Aufhebung des Zölibats gegeben – meist von Leuten, die über die Hintergründe nicht Bescheid wussten, wie der Pfarrer vor rund 80 Senioren ausführte.

    Der Zölibat, die Ehelosigkeit der Priester, habe sich in der römisch-katholischen Kirche über viele Jahrhunderte bewährt, holte Johannsen aus. Er sei aber nicht so wichtig, dass eine Änderung nicht denkbar wäre, sagte er und erinnerte an das Beispiel der Ostkirchen – auch der griechisch-katholischen Kirche – in der Priester verheiratet sein dürfen. Es sei aber ein Irrtum, zu glauben, dass mit der Aufhebung des Zölibats alle Probleme in der Kirche gelöst wären, verdeutlichte der katholische Stadtpfarrer.

    Jeder junge Mann, der sich für das Priestertum entscheidet, wisse, worauf er sich einlasse. Eine solche Lebensentscheidung sei auch bindend. Dennoch sollte man Verständnis dafür haben, wenn jemand erst später merkt, dass die Einhaltung des Zölibatsversprechens über seine Kräfte geht. Man sollte auch versuchen, so der Pfarrer, solche gut ausgebildeten jungen Männer im Dienst der Kirche zu behalten. „Es muss ja nicht ausgerechnet als Gemeindepfarrer sein.“

    Im Falle des suspendierten Kaplans liege die Sache aber anders. Dieser sei mit 40 Jahren kein unerfahrener junger Mann mehr. „Das Schlimmste ist aber, dass er eine Familie zerstört hat,“ so Johannsen. „Das ist nicht mutig, das ist mutwillig!“ Für die betroffenen Angehörigen bat Pfarrer Johannsen nochmals um Verständnis und Solidarität.

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