Bedingt durch die große Trockenheit der letzten Wochen ist die gute Pflege der Obststräucher schwierig geworden. Die Früchte bleiben klein oder sie vertrocknen. Blätter werden abgeworfen, Zweige werden dürr. Im schlimmsten Fall geht es um die Existenz der Flachwurzler.
Weinreben bilden tiefe Wurzeln aus, aber erst nach vielen Jahren. Junge Reben welken dann sehr schnell, wenn sie viele Blätter und viele Früchte mit ernähren sollen. Um die Pflanzen zu erhalten, muss durchdringend gegossen werden. Hier gilt: lieber ein Mal gründlich wässern, als öfter wenig Wasser.
Der Wasserverbrauch kann durch flaches Hacken oder Mulchen herabgesetzt werden. Ungeeignete Mulchmaterialien sind Holzhäcksel oder grober Rindenmulch.
Die Gefahr, dass die Sträucher im Winter damit erfrieren, ist groß. Die Obststräucher vertragen einen halbschattigen Platz.
Wird dieser aber durch benachbarte Bäume oder Gebäude zum Schattenplatz, wirkt sich das auf die Gesundheit der Pflanze und der Frucht aus. Ein neues Quartier muss gesucht werden. Neue, gegen artentypische Krankheiten resistente Sorten sind die Chance.
Tragen schwarze Johannisbeeren oder Heidelbeeren nicht befriedigend, so kann sich das im nächsten Jahr ändern, wenn eine zweite andere Sorte zur besseren Befruchtung dazu gepflanzt wird.
Bei Krankheitsbefall gilt immer: Entsorgen der Blätter und Früchte. Biologische Maßnahmen sind: Entspitzen der Zweige beim Stachelbeermehltau, Spritzungen mit einem Teil Molke und neun Teilen Wasser bei Mehltau an Weinreben, Spritzen von Wermuttee bei Blattfallkrankheiten. Stärken der Pflanzen durch Saprol S oder Neudovital Obstpilzschutz. Ablesen von Schädlingen (Raupen von Stachelbeerblattwespe oder Stachelbeerspanner) eventuell Spritzen mit Spruzid, Niemöl oder Schädlingsfrei Parexan.
Richtige Pflanzabstände tragen mit zur Gesunderhaltung der Pflanzen bei. Es sind zum Beispiel bei Heidelbeeren etwa 0,80 bis 1,00 Meter, bei roten Johannisbeeren und Stachelbeeren je nach Sorte 1,00 bis 1,50 Meter, bei schwarzen Johannisbeeren 1,50 bis 2,00 Meter, bei Himbeeren 0,30 bis 0,40 Meter in der Reihe und 1,50 bis 2,50 Meter Reihenabstand. Bei Stammerziehungen ist für Stützen zu sorgen. Das Bindematerial darf nicht einwachsen.
Weitere Fragen zum Hausgarten werden von der Bayerischen Gar- tenakademie in Veitshöchheim, Tel. (01 80) 4 98 01 14, von Montag bis Donnerstag, 8 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, beantwortet. Ein Gespräch kostet 0,24 Euro.