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Lohr: Postbank schließt ihre Lohrer Filiale

Lohr

Postbank schließt ihre Lohrer Filiale

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    Die Postbank schließt ihre Lohrer Filiale an der Ludwigstraße ab dem 5. Januar. Die Schließung betrifft das Erdgeschoss. Der 1. Stock wird von der Verwaltung der Volkshochschule Lohr-Gemünden genutzt.
    Die Postbank schließt ihre Lohrer Filiale an der Ludwigstraße ab dem 5. Januar. Die Schließung betrifft das Erdgeschoss. Der 1. Stock wird von der Verwaltung der Volkshochschule Lohr-Gemünden genutzt. Foto: Thomas Josef Möhler

    Die Postbank wird ihre Filiale an der Lohrer Ludwigstraße zum 5. Januar schließen. Post- und Paketdienstleistungen werden künftig im Rewe-Markt an der Alfred-Stumpf-Straße angeboten. Die Zukunft des Areals, das der Stadt Lohr gehört, ist derzeit offen.

    Was in Lohr als "die Post" bekannt ist, ist tatsächlich ein sogenanntes "Finanzcenter" der Postbank. Das Unternehmen ging 1994 aus der Privatisierung der Deutschen Bundespost hervor und gehört seit 2015 zur Deutschen Bank. Die Deutsche Post AG hatte sich mit Schalter- und Schließfachanlage in die Postbank-Filiale nur eingemietet.

    Seit Jahren baut die Postbank bundesweit Filialen ab. Die Schließung der Lohrer Filiale hatte sich im Oktober abgezeichnet, als die Deutsche Post AG ihre Schließfächer in den Abgang vom Rewe-Markt in die Tiefgarage unter dem früheren Brauerei-Areal verlegte. In die "Partnerfiliale" der Deutschen Post im Rewe-Markt werden laut einer Mitteilung der Postbank "in vollem Umfang" ab sofort auch die Post- und Paketdienstleistungen verlagert – "mit den im Einzelhandel üblichen Öffnungszeiten". Die Postbank-Filiale an der Ludwigstraße wird am 4. Januar zum letzten Mal öffnen.

    Verändertes Kundenverhalten

    Zur Begründung heißt es, die Postbank beobachte wie andere Banken auch, dass sich der Markt und das Verhalten der Kunden in Zeiten der Digitalisierung veränderten. Das Filialnetz werde kontinuierlich "hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit und Optimierungsmöglichkeiten" überprüft. "In diesem Zusammenhang" habe die Postbank beschlossen, die Filiale in Lohr zu schließen.

    Im Kreis wird die Postbank dann nicht mehr mit einer eigenen Filiale vertreten sein. Die nächsten Filialen befinden sich in Wertheim und Aschaffenburg. An Bargeld kommen Postbank-Kunden nach Angaben des Unternehmens in Lohr in der Hypovereinsbank-Filiale an der Oberen Brückenstraße und in der Shell-Tankstelle an der Rechtenbacher Straße. Darüber hinaus böten unter anderem Aldi und Lidl in Lohr das sogenannte Cashback-Verfahren an, bei dem man sich beim bargeldlosen Bezahlen kostenfrei Geld auszahlen lassen könne.

    Die Stadt Lohr hatte das Postareal mit dem Gebäude an der Ludwigstraße und dem dahinter liegenden Betriebsgebäude mit Hof Ende 2009 gekauft, jedoch nicht das daran anschließende Telekom-Verteilerzentrum. Nach Informationen unseres Medienhauses soll der Kaufpreis bei rund 750 000 Euro gelegen haben.

    Vorheriger Eigentümer war ein amerikanischer Fonds, der einige Jahre zuvor der Post für einen Milliardenbetrag Immobilien abgekauft hatte. Im Hof wurden seinerzeit die Pakete in Zustellfahrzeuge der Post verladen. Dieser Zustellstützpunkt wurde bereits Ende Juni 2016 ins Industriegebiet Lohr-Süd verlegt.

    Fristgerechte Kündigung

    Der Mietvertrag für das Gebäude an der Ludwigstraße sei seitens der Postbank gegenüber der Stadt Lohr fristgemäß zum 31. Dezember 2022 gekündigt worden, teilte Rathaussprecher Dieter Daus auf Anfrage mit. Die aktuelle Beschlusslage sieht nach seinen Angaben vor, "dass das Post-Areal zusammen mit dem Klinikareal entwickelt werden soll".

    Im Übrigen werde das Gebäude durch die städtische Volkshochschule genutzt. Mehr lasse sich derzeit noch nicht zu möglichen Zwischennutzungen sagen, so Daus. Der damalige Bürgermeister Ernst Prüße hatte Ende 2009 nach dem Kauf die "sehr vage Idee" präsentiert, auf dem Postareal die Stadtwerke unterzubringen. Diese Perspektive ist seit dem Neubau der Stadtwerke an der Wombacher Straße jedoch hinfällig.

    Im Frühjahr 2019 lehnte der Stadtrat mit 14:9 Stimmen den Antrag von CSU und Bürgerverein ab, das Postareal wieder zu verkaufen. Die Mehrheit des Gremiums war der Ansicht, besser als ein kurzfristiger Verkaufserlös sei eine gründliche Entwicklung der Fläche zusammen mit dem in einigen Jahren frei werdenden Krankenhaus-Areal in der Nachbarschaft. Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept sieht für den gesamten Bereich eine Machbarkeitsstudie für eine Wohn- und Gewerbenutzung vor.

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