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LOHR: Rekordverdächtige Spessartfestwoche

LOHR

Rekordverdächtige Spessartfestwoche

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    Ausgetrunken: Die Spessartfestwoche ging mit einer positiven Bilanz der Veranstalter zu Ende.
    Ausgetrunken: Die Spessartfestwoche ging mit einer positiven Bilanz der Veranstalter zu Ende. Foto: Foto: Ungemach

    Zum Ende der 66. Lohrer Spessartfestwoche herrscht bei Stadt, Festwirt und Brauerei große Zufriedenheit. Von Besucherandrang und Umsatz dürfte das Volksfest das Niveau des Rekordjahres 2007 erreichen oder gar übersteigen. Es war überdies eine ausgesprochen friedliche Festwoche: Die Polizei registrierte deutlich weniger Delikte als in früheren Jahren. Das einzige, was die Freude am Sonntag trübte, als die Verantwortlichen Bilanz zogen, war der Tod eines jungen Kellners. Der 23-Jährige war, wie berichtet, am ersten Samstag im Zelt zusammengebrochen, sein Leben konnte nicht gerettet werden.

    Bürgermeister Ernst Prüße sprach von einem bedauerlichen und tragischen Zwischenfall, der gleichwohl überall passieren könne. Die Stadt fühle mit den Angehörigen des jungen Mannes. Abgesehen von dem Unglücksfall sei die 66. Spessartfestwoche jedoch eine „ausgesprochen stimmungsvolle“ und „sehr friedliche“ gewesen. Nach einem kleinen Rückgang im Vorjahr habe es heuer eine deutliche Steigerung gegeben. Die Spessartfestwoche sei einmal mehr ihrem Ruf gerecht geworden, ein Phänomen zu sein.

    Über 22 000 fuhren mit Festbus

    Einer der Gründe für den Erfolg sei der Festwochenexpress, so der Bürgermeister. Der Buszubringer zählte inklusive Samstagabend 22 064 Fahrgäste. Das sind elf Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Allein am Samstag, als das proppenvolle Zelt am Abend zeitweise gesperrt werden musste, stiegen 4646 Menschen in den Express.

    Dieter Daus, der städtische Festwochenorganisator, sprach von einer „der besucherstärksten Festwochen“ in der 66-jährigen Geschichte. „Rekordverdächtig“ war das Fest auch aus Sicht von Wirt Franz Widmann. Besonders an den Wochenenden ziehe das Fest immer mehr Besucher an. In diesem Jahr habe es „Besucher- und Ausschankzahlen gegeben, wie wir sie noch nicht gehabt haben“, so Widmann. Er sei mit dem Festverlauf „vollauf zufrieden“.

    Ins gleiche Horn stieß Wolfram Hemmelmann, der Geschäftsführer der Keiler Bier GmbH. Mit Blick auf das Festbier sagte er, dass es die richtige Entscheidung gewesen sei, im Vergleich zum Vorjahr die „Umdrehungen“, sprich den Alkoholgehalt, leicht zu reduzieren.

    Der Keiler-Frühschoppen am Samstag habe mit über 3000 Besuchern „alles bisher gekannte übertroffen“, so Hemmelmann. Wohl auch mit Blick auf die laufenden Verhandlungen über eine Verlängerung des Bierliefervertrages sagte der Keiler-Geschäftsführer, dass eine derartige Kultveranstaltung wie den Keiler-Frühschoppen „keine andere Brauerei liefern kann“.

    Das Geschäft im Vergnügungspark lief laut Generalpächter Horst Ferling „gut“. Der regenreiche zweiten Festsamstag sei jedoch „eine Katastrophe“ für die Betreiber der Fahrgeschäfte gewesen.

    Keine Katastrophe war die 66. Spessartfestwoche aus Sicht der Lohrer Polizei. Deren stellvertretender Leiter Heribert Schmitt sprach von einer „normalen Festwoche“, bei der sich die Zahl der von der Polizei zu bearbeitenden Delikte auf „eher geringem“ Niveau gehalten habe. Nur drei Körperverletzungen seien angezeigt worden, „deutlich weniger“ als in früheren Jahren, so Schmitt.

    Drei Trunkenheitsfahrten habe es gegeben, in zwei Fällen mussten die Fahrer ihren Führerschein abgeben. Gut gewirkt habe offenbar, dass die Polizei von Anfang an ein Auge auf die Einhaltung des Jugendschutzes geworfen habe. Dadurch habe man die Jugendlichen „ein bisschen aufgeschreckt“. Insgesamt habe die Polizei sechs Verstöße gegen die Jugendschutzbestimmungen registriert, im Vergleich zum Umfang der Kontrollen sei dies „relativ wenig“ so Schmitt.

    Warnung vor übervollem Zelt

    Mahnende Worte fand der Vertreter der Polizei im Hinblick auf das zeitweise übervolle Festzelt. Hier bewege man sich mitunter in einer Dimension, in der die Lage schnell auch außer Kontrolle geraten könne. Am zweiten Festwochensamstag habe die Polizei bei dem bewussten Versuch, zügig von einem Ende des Zeltes ans andere zu gelangen, elf Minuten benötigt.

    Das Rote Kreuz musste gerade am besagten Samstag Schwerstarbeit verrichten. Von 58 Einsätzen berichtete BRK-Mann Dominik Brühl. Zeitweise sei das Zelt des Roten Kreuzes voll belegt gewesen. Das Spektrum der Notfalleinsätze reiche vom Herzinfarkt über Schlaganfälle und Atemnot bis hin zu ausgeschlagenen Zähnen, so Brühl zur medizinischen Bilanz der Festwoche. Insgesamt zählte das Rote Kreuz bis Samstagabend 158 Einsätze.

    Was wird die Festwoche 2012 bringen? Der Termin steht schon fest: 27. Juli bis 5. August. Größtes öffentliches Diskussionsthema war in den vergangenen Tagen, ob die Keiler Bier GmbH auch 2012 das Festbier liefern wird. Das wird der Stadtrat voraussichtlich noch im August klären. Auf die Frage, ob die Brauerei nach dem geplanten Umbau überhaupt noch in der Lage sein werde, die benötigte Festbiermenge von rund 120 000 Litern zu brauen, sagte Keiler-Geschäftsführer Wolfram Hemmelmann: „Davon können Sie ausgehen.“ Und Bürgermeister Ernst Prüße ergänzte: „Wir wollen, dass es auch 2012 Lohrer Festbier ist.“

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