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Arnstein: Rentneraufwiegelung und Literatur auf Tic-Toc-Länge: Matthias Reuter gewinnt Vorrunde des Kabarettpreises

Arnstein

Rentneraufwiegelung und Literatur auf Tic-Toc-Länge: Matthias Reuter gewinnt Vorrunde des Kabarettpreises

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    Matthias Reuter ist Sieger der ersten Vorrunde um den Fränkischen Kabarettpreis 2024.
    Matthias Reuter ist Sieger der ersten Vorrunde um den Fränkischen Kabarettpreis 2024. Foto: Günter Roth

    Matthias Reuter ist der Sieger der ersten Vorrunde des Fränkischen Kabarettpreises in Arnstein. In einem reinen Musikprogramm setzte er sich gegen die beiden Duos Daniel Gracz und Fabian Hagedorn sowie Marianne Blum und Anna Maria Haas durch und darf beim Finale am 19. Oktober um den "Schaffer", den Preis 2024 kämpfen. Die Moderation lag bei Oti Schmelzer. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Veranstalters hervor.

    18 Oktoberfeste jährlich im Ruhrpott

    In bester Kabarettmanier nahm Reuter Themen aus der Gesellschaft aufs Korn. Erfrischend und charmant, spitz und frech, dabei immer pointiert fühlte er mit beeindruckender Wort- und Gedankenakrobatik den Dingen auf den Zahn. Bissig die Betrachtungen über den Umgang mit der Literatur. In einer Zeit, in der die Aufmerksamkeitsspanne vieler auf Tic-Toc-Länge von maximal 60 Sekunden geschrumpft, kann man niemanden mehr ein Shakespearedrama oder eine Schillerballade zumuten. Deshalb stellte er eine Kurzfassung von Thomas Manns "Zauberberg" in 15 Sekunden vor.

    Pfiffig auch der Beitrag über die "Rentneraufwiegelung", wenn sich die Senioren massiv gegen die einsetzende Abschaffung des Bargeldes wehren. Sie wollen noch Menschen in einer Bank als Ansprechpartner, denn auch bei Geldinstituten geht es nicht immer nur ums Geld! In München gibt es ein Oktoberfest, im Ruhrpott aber gleich 18 pro Jahr, denn auch "In Schalke steht ein Hofbräuhaus". Begeisterung gab es, als aus dem Schlachtruf: "Mir san mir!" wurde "Wir wär'n halt gern wie ihr!" wurde.

    Meister der Wortspiele

    Gracz und Fabian Hagedorn zeigten sich elegant in Anzug, Fliege und Einstecktuch im Jackett. Neben flotten Musikbeiträgen von Gracz gab es kluge Texte und pfiffige Geschichten, in denen die beiden als Meister der Wortspiele brillierten.

    Matthias Reuter (Zweiter von links) ist Sieger der ersten Vorrunde des Fränkischen Kabarettpreises.
    Matthias Reuter (Zweiter von links) ist Sieger der ersten Vorrunde des Fränkischen Kabarettpreises. Foto: Günter Roth

    Mit "Die Waffeln der Frau" landete das Duo Marianne Blum und Anna Maria Haas deutlich abgeschlagen auf dem dritten Rang. Sie schwankten zwischen dem derzeit angesagten "Männer-Bashing" und nachdenklich stimmenden Gedanken. "Ohne Männer wäre es langweiliger, aber es gäbe auch weniger Probleme" oder wer weiß schon, warum man den Mann hat, den man hat und warum man bei ihm bleibt. Will ich daheim einen Brillenträger oder einen Gorilla? Natürlich kam auch der Gender-Gap zur Sprache, obwohl man eingestand, "Ich hätte doch auch gerne eine Putzfrau!"

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