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Retzstadt: Retzstadter Gemeinderat auf Waldexkursion

Retzstadt

Retzstadter Gemeinderat auf Waldexkursion

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    An der Ortsverbindung nach Binsfeld ist es aus Gründen der Sicherheit des Straßenverkehrs notwendig, geschädigte, abgestorbene und überhängende Bäume zu fällen.
    An der Ortsverbindung nach Binsfeld ist es aus Gründen der Sicherheit des Straßenverkehrs notwendig, geschädigte, abgestorbene und überhängende Bäume zu fällen. Foto: Ernst Schneider

    Das Retzstadter Gemeinderatsgremium begab sich zur Besprechung forstlicher Themen auf Waldexkursion.

    Der erste Besichtigungspunkt war die Waldabteilung "Steffling", am Verbindungsweg Richtung Binsfeld. Dort erläuterte Revierförster Patrick Schelbert die Folgen der Hitzesommer und der Trockenheit in den vergangen Jahren. An der Ortsverbindung nach Binsfeld ist es aus Gründen der Sicherheit des Straßenverkehrs notwendig, geschädigte, abgestorbene sowie überhängende Buchen und andere Bäume zu fällen. Aufgrund der Hanglage und der oberirdischen Stromleitung ist eine Fällung per Hand dort nur schwer möglich. Daher wird eine Sperrung der Straße mit Fällung der betroffenen Bäume durch eine Firma erfolgen.

    Punktuelle Nachpflanzungen werde es geben, ansonsten wird eine natürliche Verjüngung abgewartet. Ein Bewuchs neben der Straße am Hang mit Sträuchern sieht Schelbert als wünschenswerter an, da man bei größeren Bäumen im Laufe der Jahre wieder Verkehrssicherungsprobleme bekommen würde.

    Geschädigter Fichtenbestand musste vollständig gefällt werden

    Nächste Besichtigungstation war die Waldabteilung "Kaitloch". Dort wurde der ehemalige, durch den Borkenkäfer geschädigte Fichtenbestand vollständig gefällt. Das Areal ist daraufhin stark verunkrautet und eine Verjüngung ist nur vereinzelt erfolgt. Patrick Schelbert erläuterte, dass man in diesem Bereich mit Neupflanzung von Laubbäumen wie Feld- und Spitzahorn, Walnuss, Linde und sogenannten Hybridnüssen arbeiten werde, da man mit wenig Niederschlägen planen und eher trockenbeständigere Pflanzen nutzen möchte. Der angepflanzte Kirschenbestand ist bisher gut angewachsen und es gibt wenige Ausfälle.

    Nadelhölzer werden höchstens punktuell gepflanzt. Für die Neupflanzungen wird zum Schutz vor Wildverbiss ein Zaun erforderlich, mit dessen Aufbau auch bereits begonnen wurde.

    In der Abteilung "Kaitloch" wurde der ehemalige, stark durch den Borkenkäfer geschädigte Fichtenbestand, vollständig gefällt. Das Areal ist dadurch stark verunkrautet. 
    In der Abteilung "Kaitloch" wurde der ehemalige, stark durch den Borkenkäfer geschädigte Fichtenbestand, vollständig gefällt. Das Areal ist dadurch stark verunkrautet.  Foto: Ernst Schneider

    Die Teilnehmer wurden dann noch durch Patrick Schelbert auf einen weiteren kleinen Fichtenbestand in der Waldabteilung hingewiesen. Dieser stand im Sommer optisch noch sehr gut da, weist aber mittlerweile auch massive Borkenkäferschäden auf und muss abgeholzt werden. Ein ähnliches Bild bietet sich auch in der Waldabteilung Erdenschule.

    In der Forstabteilung "Ehrenforst" sind die Trockenschäden nicht ganz so massiv, da dort neben Buchen auch ein guter Bestand an Eichen vorhanden ist. Patrick Schelbert zeigte den Beteiligten noch die gut angewachsene Neuanpflanzung. Zum Schutz vor dem Verbiss der Pflanzen sollte der Zaun noch circa drei Jahre stehen bleiben.

    Einschlag fast doppelt so hoch wie vorgesehen

    Aktuell im Jahr 2023 liegt man bei einem fast doppelt so hohen jährlichen Einschlag wie im Forstwirtschaftsplan festgelegt ist. Grund hierfür ist die Entnahme von dürren und absterbenden Bäumen. Diese machen rund 80 bis 85 Prozent des bisherigen Gesamteinschlages von 1490 fm aus. Schelbert geht von einem kleinen positiven Ergebnis, mindestens jedoch einer aufwandsneutralen Bewirtschaftung am Ende des Jahres aus.

    Es wird mit einem Einschlag von 970 fm gerechnet. Darin sind die Sicherungsmaßnahmen im "Steffling" und die Fällungen der durch Käfer geschädigten Bestände in den Abteilungen "Kaitloch" und "Erdenschule" enthalten. Man liege hier zwar über dem normalen Hiebsatz, sieht jedoch aufgrund der Dringlichkeit der Maßnahmen und der Bestandspflege diesen höheren Einschlag als erforderlich an.

    In den Einnahmen wird mit einem Betrag von 95.241 Euro und in den Ausgaben mit 87.453 Euro geplant, was zu einem errechneten positiven Betriebsergebnis von plus 7788 Euro führt.

    Abschließend wurden die Netto-Brennholzpreise analog dem Vorjahr wie folgt festgesetzt:

    IL-Holz auf 50 Euro pro Ster

    Buche/Hainbuche 95 Euro pro Ster

    Eiche/sonstiges Laubholz 95 Euro pro Ster

    IL-Holz Fichte/Kiefer 30 Euro pro Ster

    Die Abgabemenge für IL Laubholz wird auf 15 Ster festgelegt.

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