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RETZSTADT: Retzstadter Ratskeller schließt

RETZSTADT

Retzstadter Ratskeller schließt

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    Der Ratskeller hat am 23. Dezember letzmalig offen.
    Der Ratskeller hat am 23. Dezember letzmalig offen. Foto: Foto: Archiv Pillich

    Nach der angekündigten Geschäftsaufgabe der Bäckerei Engel in Retzstadt Ende des Jahres, steht nun eine weitere Schließung in Retzstadt an: Der Ratskeller hat am Freitag, 23. Dezember, zum letzten Mal geöffnet. Die Pächterin Manuela Brönner hört auf. Sie und ihr Partner Heiko Schömig geben auch ihren Partyservice „Tischlein Deck Dich“ auf.

    Geführt wird der Ratskeller, dessen Eigentümer der Retzstadter Weinbauverein ist, von dem aus Retzstadt stammenden Küchenmeister Schömig, der seit über 20 Jahren mit der aus Amberg stammenden Restaurantfachfrau Brönner zusammenlebt. „Es hatte alles Hand und Fuß, was wir uns vorgestellt hatten. Wir waren immer mit viel Herzblut dabei, aber es hat sich doch leider anders entwickelt, als es geplant war“, erklärt Schömig. Dazu trage aber auch der Wandel in der Gesellschaft bei. Da Retzstadt in einem Seitental des Mains liegt, hielten sich die Besucherzahlen trotz des ausgebauten Fuß- und Radweges in Grenzen, und der Aufwand, die Gaststätte am Laufen zu halten, werde immer größer. Dass dies aber kein „Einzelschicksal“ von Retzstadt sei, sehe man auch in Laudenbach, Thüngen oder Thüngersheim, wo Gaststätten schließen oder schon längere Zeit Pächter gesucht werden, so Schömig.

    „Wir dachten auch, dass die Gaststätte und das Catering zusammen für beide etwas bringen“, erklärt Manuela Brönner, die den Ratskeller im März 2012 gepachtet hat. „Aber durch das Catering waren wir öfter gezwungen, auch am Samstag die Gaststätte zu schließen, was nicht immer gut ankam. Dieses hat man geändert, half aber auch nichts.“

    „Wir haben teilweise Tag und Nacht gearbeitet, um für alles zu sorgen“, ergänzt Schömig. Eigentlich hätten sie gedacht, dass das Catering nur solange mitläuft, bis die Wirtschaft so in Gang ist, dass sie sie ernähren kann. „Aber dieser Idealvorstellung sind wir nie richtig nahegekommen.“ An was genau – ob an der Situation in Retzstadt, an den Gästen oder an ihnen – es gelegen habe, sei nicht so leicht zu beantworten. „Die Erfahrungen in den fünf Jahren wollen wir nicht missen“, erklären die beiden 45-Jährigen, die es nun ein bisschen ruhiger angehen lassen wollen. Beide werden geregelten festen Anstellung nachgehen.

    „Es wird schwer für den Weinbauverein werden, wieder einen Pächter zu finden“, fürchten Schömig und Brönner. Aber vielleicht bestehe die Möglichkeit, mit einem neuen Konzept den Ratskeller für die Gäste wieder interessant zu machen.

    Reinhold Full, Vorsitzender des Weinbauvereins, erklärt, dass der Verein bereits an einem neuen Konzept arbeite. Der Verein hofft, einen neuen Pächter mit kreativen Ideen zu finden, die sich hier auf dem Land in Retzstadt auch umsetzen lassen.

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