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KARBACH: Ruderin sattelt um

KARBACH

Ruderin sattelt um

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    Luisa Werner, bisher bekannt als Top-Ruderin, startet jetzt beim Radrennen in der Bundesliga der Frauen – am Sonntag in Karbach.
    Luisa Werner, bisher bekannt als Top-Ruderin, startet jetzt beim Radrennen in der Bundesliga der Frauen – am Sonntag in Karbach. Foto: Foto: Olaf Janson

    Den Rollsitz des Ruderboots vertauscht die aus Karlstadt stammende Luisa Werner am Wochenende mit dem Fahrradsattel. Sie startet beim Karbacher Radrennen im Team Stuttgart. Und es sieht ganz danach aus, als wäre damit ihre Ruderkarriere beendet.

    „Ich denke, ich werde Rudern nicht mehr als Leistungssport betreiben“, sagt sie mit Blick auf den Verlauf der bisherigen Saison. Mit „Leistungssport“ meint sie dabei: in der Weltspitze mitmischen. 2015 holte sie die Bronzemedaille im U-23-Doppelvierer der Leichtgewichts-Frauen. 2016 belegte sie bei der WM im leichten U-23-Einer Platz acht.

    Verletzung zwang aufs Rad

    Dann stürzte sie im Winter beim Skilanglauftraining und zog sich eine Schulterverletzung zu. Was tun? Beim Radfahren ist die Schulter nicht so wichtig. Also verlagerte sie ihr Training verstärkt aufs Rennrad. Geradelt war sie ohnehin schon viel „als Ergänzung“, wie sie sagt.

    Heuer peilte die 23-Jährige die Nominierung für die WM an. Vier Wochen vor der deutschen Kleinbootmeisterschaft in Essen aber stürzte sie vom Rad und verletzte sich an Händen und Unterarmen. Vor ihrem Finale meldete die Gehandicapte ab. „Es ist schade, dass es beim Rudern so sehr auf das eine Ergebnis bei dieser einen Kleinbootmeisterschaft ankommt“, bedauert sie. Insofern sei es ihr zu riskant, sich noch einmal einen Winter lang ausgiebig auf die Regattasaison vorzubereiten.

    Lizenz per Eilantrag

    Über die ehemalige Ruderin Eva Lutz, die inzwischen bei den Profis fährt, kam sie in Kontakt mit dem Team Stuttgart. „Wir haben sofort zugestimmt und mit einem Eilantrag Luisa eine Lizenz besorgt und für die Bundesliga gemeldet“, sagt der dortige Teamchef Olaf Janson.

    Am 12. Mai fuhr Luisa Werner ihr erstes Lizenzrennen Langenweißbach im Erzgebirge das erste Bundesligarennen der Saison. Sie schlug sich gut, wenn auch das unrhythmische Fahren im Feld für sie ungewohnt war. Das Rennen wurde nach einem Unfall abgebrochen.

    Am 21. Mai stand das zweite Bundesligarennen in Merdingen auf dem Programm. Hier ging es durch die Weinberge am Tuniberg, wieder eine komplett neue Belastung. Luisa Werner versteuerte sich auf einer Abfahrt, konnte aber einen Sturz verhindern. In der Gesamtwertung der Bundesliga belegt sie jetzt den 30. Platz. Der Teamchef: „Sie hat viel Potenzial.“ Dafür sprechen ihre Wattwerte auf dem Fahrradergometer. „Sie benötigt aber noch etwas Zeit, um sich auf die neuen Belastungen einzustellen.“

    Über die Betonpiste

    Am Sonntag nun startet ihr Rennen über sechs Runden – zusammen genau 103,8 Kilometer – um 9.05 Uhr. Die Runde verläuft von Karbach aus über die Betonpiste nach Urspringen, von da nach Billingshausen und Birkenfels zurück nach Karbach.

    So ganz wird Luisa Werner die Finger aber wohl nicht vom Rudern lassen. Ein wenig liebäugelt sie schon jetzt mit der Langstreckenregatta in Turin oder dem Armada-Cup in Bern. Die Wiege ihrer Erfolge steht im Ruder-Club Karlstadt. Dort brachte sie es bis zur deutschen Jugendmeisterin im Leichtgewichts-Einer.

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