Nach einem langen und hektischen Tag freuten sich die über 100 Helfer über das Ergebnis der Typisierungsaktion „Hilfe für Eileen und andere“: 1153 überwiegend junge Menschen haben sich in der Knochenmarkspenderdatei registrieren lassen. Insgesamt kamen an dem Samstag 11 991 Euro an Spenden zusammen.
Um zehn Uhr am vergangenen Samstag standen sie in einer langen Warteschlange vor dem TSV–Sportheim in Gambach. Drinnen ordneten Ärzte, Arzthelferinnen und Dutzende von Helfern ihre Tische für den Ansturm. Hunderte von Anmeldeformulare, Kanülen und medizinisches Gerät zur Blutentnahme. Dann wurde die Tür geöffnet. Der große Tag für die an Leukämie erkrankte Eileen Csapo aus Gambach hatte begonnen. Trotz der Menschenmassen, die geduldig anstehen mussten zur Personalregistrierung, dann wieder vor der Blutentnahme und ein drittes Mal vor der Abgabe der Blutkanüle, ging es im Sportheim geordnet und ruhig zu.
Ihren Respekt vor der mustergültigen Organisation sprachen die beiden Schirmherren Landrat Thomas Schiebel und Bürgermeister Paul Kruck dem Freundeskreis „Hilfe für Eileen und andere“ und der Rotkreuz-Bereitschaft Karlstadt aus. Auch Maria Kostoglou von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) spricht von einer perfekten Organisation. „Wir haben Hand in Hand gearbeitet. Es war eine sehr schöne Zusammenarbeit“, lobt die DKMS-Vertreterin. Der sechsköpfige Freundeskreis – Freunde von Eileen Csapos Eltern Heidrun und Norbert Pfaff – haben über 100 Helfer organisiert, die die Personalienregistrierung vollzogen, Kuchen backten, Kaffee ausschenkten und sich um das liebliche Wohl der Spender kümmerten. Die Erlöse aus dem Verkauf erbrachten 686 Euro. Auch Geschäftsleute trugen mit Speisen- und Getränke-Spenden zum Erlös bei: Metzgerei Krämer, Bäckerei Rudolph, Kupsch-Müller, Getränke Erwin Pfaff und Schäfer-Niklaus sowie der Toom-Markt.
Den organisatorischen Ablauf meisterte das Rote Kreuz mit vielen freiwilligen Helfern. Organisationsleiterin Sigrid Gehrsitz zählt auf, wer in zwei Schichten Blut entnahm: Drs. Eva-Maria Velhorn, Michael Jagusch, Wilhelm Glück, Regina Hofmann, Peter Lübke, Cirovic Stanko aus Stuttgart und Markus Chimbaras aus der Schweiz sowie die Arzthelferinnen aus den Praxen Walther, Seufert, Cleven, Jagusch-Velhorn und Geyer-Ondrasch. „Wir haben in den Arztpraxen, im Krankenhaus und in fast allen Vereinen, bei Rotkreuz-Gemeinschaften und bei den Feuerwehren Werbung für die Typisierung gemacht“, erzählt Sigrid Gehrsitz.
Obwohl sich erst 2001 für „Hilfe für Lisa“ fast 2200 Bürger typisieren ließen (möglich ist es für Menschen zwischen 18 und 55 Jahren) kamen in Gambach fast 1200 neue Spender. „Wir mussten leider einige abweisen, weil sie unter chronischen Krankheiten leiden“, berichtet Elfi Bayer, Mitorganisatoren im Freundeskreis.
Aus Seattle im US-Staat Washington angereist war Eileen Csapos Cousine Diony Cook. Sie ließ sich in Gambach typisieren und brachte zwei Spenden mit: 75 Dollar von ihrer amerikanischen Großmutter und 300 Euro von Emma Gold aus Florida. Mit dem Geld werden die Blutbestimmungen im Labor bezahlt. 50 Euro kostet eine Typisierung. 8500 Euro waren am Samstag in der Sammelbox der DKMS. Die ETSV-Fußballdamen aus Würzburg reisten in zwei Bussen zur Typisierung an und brachten zudem 800 Euro mit. Vom SV Birkenfeld kamen 1040 Euro, aus Eußenheim 360 Euro und von der Karlstadter Moschee 200 Euro.
Der aktuelle Kontostand „Hilfe für Eileen“ beträgt knapp 62 000 Euro.
Das Spendenkonto bei der Sparkasse Mainfranken „Hilfe für Eileen“ ist 460 848 02, Bankleitzahl 790 500 00.