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Schrecksekunde für die Festspiele

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Schrecksekunde für die Festspiele

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    Die Protagonisten der Scherenburgfestspiele 2006 trafen sich auf der Bühne - ihrer künstlerischen Heimat in den nächsten Wochen (hinten von links):
Vereinsvorsitzender Hans Michelbach, Restaurantleiterin Steinbacher Hof Kathrin Auth, Regisseur Raimund Binder, Burgwirt Torsten von der Brelie,
Künstlerischer Leiter und Regisseur Horst Gurski. Mittlere Reihe von links: "Tempelherr" Wolf-Guido Grasenick, "Nathan der Weise" Lothar Didjurgis,
"Katharina" Waltraud Flederer, Publikumsliebling Stephan Tölle , Bühnenbildner Thomas Hoffmann. Vordere Reihe von links: Regieassistentin Derya
Güven, "Kalle Blomquist" Andre Koblinger, "Eva-Lotte" Anna Staab und "Anders" Johannes Radon.
    Die Protagonisten der Scherenburgfestspiele 2006 trafen sich auf der Bühne - ihrer künstlerischen Heimat in den nächsten Wochen (hinten von links): Vereinsvorsitzender Hans Michelbach, Restaurantleiterin Steinbacher Hof Kathrin Auth, Regisseur Raimund Binder, Burgwirt Torsten von der Brelie, Künstlerischer Leiter und Regisseur Horst Gurski. Mittlere Reihe von links: "Tempelherr" Wolf-Guido Grasenick, "Nathan der Weise" Lothar Didjurgis, "Katharina" Waltraud Flederer, Publikumsliebling Stephan Tölle , Bühnenbildner Thomas Hoffmann. Vordere Reihe von links: Regieassistentin Derya Güven, "Kalle Blomquist" Andre Koblinger, "Eva-Lotte" Anna Staab und "Anders" Johannes Radon. Foto: FOTO INKEN KLEIBÖMER

    Michelbach berichtete von einer wahren Schrecksekunde im vergangenen Jahr: Durch eine Veränderung in der steuerlichen Bewertung sei der Festspielverein professionellen großen Theatern in kommunaler oder staatlicher Trägerschaft gleichgestellt worden. Dies sei unter anderem durch positive Pressebesprechungen untermauert worden.

    Die Neubewertung hätte eine gravierend nachteilige steuerliche Behandlung zur Folge gehabt und dazu geführt, dass die Spiele aus finanziellen Gründen hätten abgesagt werden müssen, so Michelbach. Dagegen haben sich die Verantwortlichen des Vereins gewehrt und sowohl juristischen wie auch politischen Widerspruch eingelegt. Man habe Petitionen an die entsprechenden Ministerien in Würzburg und München gerichtet, so der Vorsitzende.

    In zahlreichen Gesprächen konnten Michelbach und Geschäftsführerin Inge Albert die mit der steuerlichen Neubewertung einhergehenden Gefahr der Vereinsauflösung in diesem Frühjahr abwenden und die Erhaltung des gemeinnützigen Vereins sichern. "Es geht sicher die nächsten zehn Jahre weiter", versprach Michelbach. Auch Inge Albert zeigte sich erleichtert: "Ich habe so manche schlaflose Nacht gehabt", gestand sie.

    Außerdem informierte Michelbach darüber, dass die Tribüne und das dazugehörende Dach bis auf einen Rest von 15 Prozent der Kosten abbezahlt seien.

    Er stellte den Anwesenden die neuen Ensemblemitglieder und den zukünftigen Burgwirt Torsten von der Brelie vor. Letzterer versprach eine "Kulinarische Meile" und berichtete von seinem persönlichen ersten Eindruck der Festspiele: Ihn beeindrucke die Leidenschaft und das Engagement der Beteiligten.

    Horst Gurski unterstrich die Bedeutungen der Stücke: Kalle Blomquist als "Hommage an die erwachsenen Besucher des Kinderstückes, welches am 5. Juli Premiere hat. Er betonte, dass "Der Widerspenstigen Zähmung" (Premiere 12. Juli) kein Frauenfeindliches Stück sei. "Eher im Gegenteil."

    Raimund Binder, Regisseur von "Nathan der Weise" (Premiere 19.  Juli) sieht die Inszenierung als "etwas andere Herausforderung - ein schweres Thema, das in weiten Teilen ein Lustspiel ist". Titelrollenspieler Lothar Didjurgis findet es "toll, dass hier in Gemünden ein so anspruchsvolles Stück" gespielt wird. Er freue sich, dass er hier seine Wunschrolle verkörpern könne.

    Bühnenbildner und Ausstattungsleiter Thomas Hoffmann (mit Florine Jungmann als neuer Assistentin) beleuchtete die Probleme, die auftauchen, wenn drei so unterschiedliche Stücke in nahezu einem Bühnenbild gespielt werden sollen. "Und das bei gleichbleibendem Etat".

    Regieassistentin Derya Güven hat die Gurski-Stücke fest im Griff. Dabei steht ihr Sabine Scholz zur Seite: Sie hat den großen Überblick über die Termine der Schauspielerinnen und Schauspieler, die fast alle tagtäglich einem "normalen Beruf" nachgehen und sich erst am Abend in teilweise absurde Figuren verwandeln. Gurski sieht in der Symbiose aus literarischem und kulinarischen Genüssen ein geschlossenes Werk, nach dem die Besucher bereichert nach Hause gehen könnten.

    Hans Michelbach betonte, dass es stets aufs Neue eine Herausforderung sei, "Theater auf hohem Niveau" zu machen. Es sei dem Künstlerischen Leiter Horst Gurski zu verdanken, dass dieser wieder ein "rundes, ausgewogenes Programm" erarbeitet habe und darin "neue Akzente" setze.

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