87 Kilometer sind die vier jungen Schützen Joel Jahn, Max Baltes, Philipp Wigger und Lars Uelhoff mit der Fahne ihres Schützenvereins im südlichen Sauerland bis nach Lohr gelaufen. Sie sind eines von 28 Teams aus Schreibershof im Kreis Olpe (Nordrhein-Westfalen), welche die Fahne bis nach Rom tragen sollen. Vorgesehen sind für die 1175 Kilometer bis nach Rom 84 Tage. Jedes Team besteht aus mindestens drei Mitgliedern des Vereins, erzählten die vier erschöpften jungen Männer (alle 18 oder 19 Jahre alt) gleich nach ihrer Ankunft in Lohr am Montagnachmittag. Den erlaufenen Durst wollten sich Mitglieder des jüngsten aller Teams auf der Spessartfestwoche stillen.
Sie kamen in insgesamt drei Etappen nach Lohr. Am ersten Tag haben sie die Fahne in Ranstatt (Wetteraukreis) übernommen und brachten sie nach Gelnhausen. Am zweiten Tag marschierten sie weiter nach Wiesen und am dritten und letzten Tag in sieben Stunden nach Lohr. Sie seien oft gefragt worden, was sie da machen. "Wie, seid ihr von der Bundeswehr, oder was?", habe ein Hotelinhaber gefragt. Sie hätten auch bei Leuten, die es ihnen angeboten haben, mitfahren können, aber das war streng verboten. "Es geht ja um die Ehre", betonten die Jungs.
Spezialrucksack mit Fahne wiegt 10 bis 12 Kilogramm
In Lohr übergaben sie die in einem speziell angefertigten Rucksack um eine Alukonstruktion gewickelte Fahne mit zerlegter Fahnenstange an das nächste Team. 10 bis 12 Kilogramm wiegt der Rucksack. Weil die Fahne frisch restauriert ist, konnten sie sie am Lohrer Schlossplatz nicht für ein Foto herausholen. Am Montagabend wollten sie mit einem extra für die Fahnenreise gesponserten Bus wieder zurück in ihre Heimat. Im Oktober dann soll der Papst die Fahne in Rom weihen.
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Der Schützenverein im ungefähr 600 Einwohner großen Schreibershof zähle über 500 Schützen, erzählten sie. Der Großteil davon aus dem Dorf. Die ganze Aktion unter dem Namen "Glaube – Sitte – Blasenpflaster" hänge mit der Feier zum 120. Bestehen des Vereins zusammen. Dafür hat der Verein auch eine Spendenaktion durchgeführt für die Aktion Strahlemännchen, einem Verein, der Herzenswünsche todkranker Kinder erfüllt. Deswegen müssen die Teilnehmer alle Übernachtungen selbst zahlen.