Ein Bürgermeister, dem die Arbeit über den Kopf wächst, ein Landstreicher, nicht verlegen an Ausreden, und die Verhaftung der im Dorf am besten informierten Person: So lässt sich „Baby wider Willen“, ein turbulenter Schwank in drei Akten von Bernd Gombold, kurz zusammenfassen. Die Theatergruppe des Tennisvereins Duttenbrunn brachte mit ihrer Aufführung das Publikum zum Toben. Die Schauspieler präsentierten sich in Bestform.
Hans-Herrmann Schuster (Georg Liebler), Bürgermeister des kleinen, beschaulichen Duttenbrunns, ist ein Mann besonderer Art. Er ist Ortsvorsteher des kleinen Dorfes, dabei allerdings eher verplant, ihm wachsen die Aufgaben schlichtweg über den Kopf. Auf Unterstützung seiner Mutter Erika (Irene Mehling) kann er nicht setzen. Was wäre Schuster ohne seine Sekretärin Sonja (Daniela Charné), die mit riesigem Organisationstalent glänzt?
Der Terminplan des Bürgermeisters ist recht konfus. So kommt es, dass Peter (Erhard Knorr), der Bauhofmitarbeiter oder auch Held der Arbeit genannt, Hans-Herrmanns Ehefrau Christa (Elli Scheiner) vom Zug abholt. Beim Tragen des Gepäcks meint er, immer wieder Kindergeschrei zu hören.
Christa ist mit ihrer neuen Situation vollends überfordert. Denn sie kommt wider Willen mit einem Baby nach Hause. Die Medien sprechen von Kindesentführung, die Polizei von Menschenraub.
Sofort lässt der am beruflichen Aufstieg interessierte Beamte Pius Störinger (Maximilian Straub) Straßensperren und Kontrollen einrichten. Als dann auch noch die allseits bekannte Frieda Spannheimer (Birgit Bald) ins Rampenlicht tritt, kommt so richtig Leben in das kleine Örtchen. Die rüstige, ältere Dame beobachtet die Geschehnisse des Ortes ganz genau und hat auch so gar keine Hemmungen, sofort die allerneuesten Informationen zu verbreiten. Verzweifelt versuchen Hans-Herrmann und Christa, die Sache mit dem Kind geheim zu halten. Doch wie es das Dorfleben so mit sich bringt, der Umstand bleibt nicht lange verborgen. Peter findet durch Zufall die von Sonja gekauften Babysachen, schnell wird die Polizei mit auf den Plan gerufen, und ganz Duttenbrunn weiß Bescheid.
Nur dem Geschick des geistreichen Landstreichers Theo (Vinzenz Mehling) ist es zu verdanken, dass das Ganze ein anderes Ende nimmt, als es sich vielleicht vermuten lässt.
Unterstützt werden die Akteure von ihrem Regisseur Gerhard Dernbach und der Souffleuse Sabrina Hafner. Dietmar Konrad, Reinhard Ebert und Ralf Dernbach sind als Theatertrio für die musikalische Umrahmung zuständig. Birgit Bald und Daniela Charné übernehmen die Aufgaben der Maskenbildnerinnen. Für die Gestaltung des Bühnenbildes waren Reinhold und Paul Droll, Günther Knorr, Bertram Bald, Georg Mehling und Totnan Bald zuständig. Sandra Knorr übernahm die organisatorischen Aufgaben, und Vinzenz und Irene Mehling kümmerten sich um den Kartenvorverkauf.
Gerhard Dernbach, Vinzenz Mehling, Erhard Knorr, Birgit Bald, Dietmar Konrad und Reinhard Ebert wirken seit Beginn an, also seit 30 Jahren, ununterbrochen bei der Gestaltung des Theaters mit.
Weitere Aufführungen: Im Dezember: Mo., 28., 19.30 Uhr; Di., 29., 19.30 Uhr; im Januar: Sa., 2., 19.30 Uhr; So., 3., 18 Uhr; Mo., 4., 19.30 Uhr; Mi., 6., 18 Uhr; Sa., 9., 19.30 Uhr; So., 10., 14.30 Uhr; So., 10., 18.30 Uhr; Fr., 15., 19.30 Uhr.