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NEUSTADT: Schwester Theresita: Jubiläum im Missionshaus

NEUSTADT

Schwester Theresita: Jubiläum im Missionshaus

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    Sr. Theresita Wanitschek feiert ihr Profess-Jubiläum.
    Sr. Theresita Wanitschek feiert ihr Profess-Jubiläum. Foto: Foto: Schneider

    An diesem Donnerstag feiert die Dominikanerin Schwester Theresita Wanitschek ihre 60-jährige Profess im Missionshaus St. Josef in Neustadt, an dem Ort, an dem sie am 1. August 1952 ihr Noviziat im Orden der Missionsdominikanerinnen der Heiligen Katharina von Siena von Oakford/Natal begann. „Ich wollte Missionsdominikanerin werden und mein sehnlichster Wunsch war, nach Afrika zu gehen und zu helfen, wo die größte Not herrschte.“

    Sr. Theresita weiß, was Not heißt. Am 2. Juni 1945 wurde die damals zwölfjährige Helga mit ihrer Mutter aus ihrem Heimatdorf Wichstadtl im Adlergebirge in Ostböhmen (dem heutigen Tschechien) vertrieben. „Sechs Wochen lang wanderten wir durch ein vom Krieg zerschossenes Deutschland“, erzählt sie, „vom Berliner Spreewald über Sachsen in die damalige Ostzone; von dort aus sind wir nachts über den Stacheldraht in den Westen.“ In Bad Neustadt an der Saale fand die kleine Familie mit dem inzwischen aus dem Krieg heimgekehrten Vater wieder zusammen.

    Als Ordensschwester wurde Sr. Theresita zur Erzieherin ausgebildet und reiste im August 1957 mit drei weiteren Schwestern nach Swaziland im südlichen Afrika. In Durban /Süd Afrika absolvierte sie ihre Ausbildung zur Grund- und Hauptschullehrerin, unterrichtete unter andrem Mathematik und im kreativen Bereich an der St. Theresa's School, einer vom Orden geführten Primary- und High School mit rund 900 Schülerinnen.

    Sr. Theresita leitete dort auch die 350 Schülerinnen zählende Primary School (Grundschule). Im April 1973 gründeten die Schwestern eine weitere Schule im Busch. Die ersten 23 Kinder wurden im Klassenzimmer „unter einem großen Baum“ unterrichtet. Als Schulglocke diente eine am Ast hängende ausgediente Pflugschar; die Kinder schrieben auf Schiefertafeln. „Durch Spenden aus Deutschland konnten wir jedes Jahr ein neues Klassenzimmer anbauen“, erzählt die Ordensfrau.

    1981 kehrte Sr. Theresita nach Deutschland zurück. Ihre Gesundheit ließ einen weiteren Aufenthalt in Südafrika nicht zu. Im Missionshaus St. Josef übernahm sie andere Aufgaben. Sie arbeitete einige Jahre im Reha-Zentrum St. Michael, war seit 1989 Mitglied der Provinzverwaltung und betreut und verwaltet das Provinzarchiv des Ordens.

    Neben ihrer Arbeit im Kloster gehörte Sr. Theresita unter anderem zwölf Jahre dem Neustadter Pfarrgemeinderat an und singt seit einigen Jahren im Neustadter Kirchenchor. Außerdem führt sie Interessierte durch Neustadts Historie. „Ich bin allen Menschen dankbar, die mich auf meinem Lebensweg begleitet und bestärkt haben und denen ich nachhaltig begegnen durfte“, sagt die Jubilarin. Ihren Professtag feiert sie am 24. Mai im Kloster St. Josef mit ihren Mitschwestern.

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