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Lohr: Lohr: Schwimmende Autos faszinieren Fans und Schaulustige

Lohr

Lohr: Schwimmende Autos faszinieren Fans und Schaulustige

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    Einfach mit dem Auto in den Main fahren: Mit Amphibienfahrzeugen geht das.
    Einfach mit dem Auto in den Main fahren: Mit Amphibienfahrzeugen geht das. Foto: Holger Watzka

    Auf dem Main schwimmende Autos haben am Wochenende in der Region für Aufsehen gesorgt. Über Pfingsten haben sich Freunde von Amphibienfahrzeugen aus ganz Europa mit 53 Fahrzeugen in Lohr getroffen. Im Mittelpunkt standen von Freitag bis Montag Ausfahrten in den Spessart und auf dem Main.

    Zusammengeschlossen sind die Fahrer und Fahrerinnen in der DISG, der "Deutschen Interessengemeinschaft Schwimm- und Geländefahrzeuge". Die DISG wurde Anfang der 70er Jahre gegründet und zählt 190 Mitglieder in Europa, darunter Mitglieder in Deutschland, Schweiz, Dänemark und den Niederlanden.

    Über 70 Jahre alt

    Die Mehrzahl der Schwimmwagenfreunde war mit einem Volkswagen Typ 166 nach Lohr gekommen. Freilich wurden die über 70 Jahre alten Fahrzeuge "Huckepack", also auf einem Anhänger oder einer Ladefläche transportiert. Der Volkswagen Typ 166 ist ein schwimmfähiger Geländewagen mit Allradantrieb und wurde von 1942 bis 1944 in einer Stückzahl von 14.000 für die Wehrmacht hergestellt.

    Thomas Schmittkamp ist der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Schwimmautos. Er ist fasziniert von der Technik dieser Fahrzeuge. Auf Komfort wurde bei der Konstruktion nahezu verzichtet. Schmittkamp erklärt: "Das sind Pionierfahrzeuge mit Allradantrieb." Das Einsteigen in die Fahrzeuge ist nicht einfach, nur wenige Modelle haben eine Türe, der Einstieg erfolgt wie in die Badewanne. Der Motor in den Fahrzeugen ist geeignet, um das Auto auf dem Land und im Wasser zu bewegen. Im Wasser wird der am Heck angebrachte Propeller herunter geklappt.

    Antrieb im Wasser: ein Propeller.
    Antrieb im Wasser: ein Propeller. Foto: Holger Watzka

    Wie Thomas Schmittkamp weiter erzählt, ist es heute schwer an solche Fahrzeuge zu kommen. Der Preis liegt je nach Zustand des Fahrzeuges deutlich über 100.000 Euro. "Ganz billige Sachen gibt es nicht mehr", erklärt der Vorsitzende. Viele der Fahrzeuge seien Schrott gewesen und in liebevoller Kleinarbeit von den neuen Besitzern wieder restauriert worden. Mittlerweile werden Ersatzteile auch kostenaufwendig nachgefertigt. Absolute Rarität seien die Getriebe. Viele der Fahrzeuge bleiben in der Familie und als große Familie sieht sich auch die Interessengemeinschaft. Bei den meist zweimal im Jahr stattfindenden Treffen werden Fachgespräche geführt und man unterstützt sich gegenseitig bei der Beschaffung von Ersatzteilen. Dichtungen, so der Vorsitzende, sind bei Schwimmautos immer die Schwachstelle und diese unterliegen einem Alterungsprozess und müssen immer wieder ausgetauscht werden.

    Überall staunende Blicke

    Beim diesjährigen Pfingsttreffen in Lohr ging es in Gesprächen nicht nur um das Sammeln, Restaurieren und Erhalten dieser historischen Fahrzeuge. Es ging auch darum, die 53 Fahrzeuge auf dem Land und im Wasser zu bewegen. Am Samstag wurden zwei Ausfahrten angeboten. Egal wo die Fahrzeuge durch die Dörfer fuhren, überall staunende Blicke, winkende Menschen und viele zückten das Smartphone, um die vorbeifahrenden Oldtimer zu fotografieren.

    Die "Landgruppe" war zunächst unterwegs zur Burgruine Homburg. Ab Gräfendorf und Burgsinn wurden die Überbleibsel der "Strecke 46" aufgesucht, dieses unvollendete Autobahnteilstück zwischen Fulda und Würzburg. Der Bau der Reichsautobahn in diesem Abschnitt wurde 1937 begonnen und 1939 eingestellt.

    Die "Wassergruppe" fuhr auf den Straßen entlang des Mains von Lohr über Gemünden nach Kleinwernfeld. Nach einer Kaffeepause am dortigen Jachthafen ging es mit den Fahrzeugen in den Main. Spektakulär ist der Moment, wenn das Fahrzeug vom Land ins Wasser gleitet. Ein paar Spritzer Mainwasser für die Fahrzeuginsassen und die Schaulustigen waren da keine Ausnahme. Die Autos schwammen dann flussabwärts bis Langenprozelten. Am Montag gingen die Amphibienfahrzeuge erneut am Main in Lohr ins Wasser.

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