In Lohr kam früher zusammen mit dem Nikolaus die Hullefraa, die für die Schläge zuständig war. Wahrscheinlich hat das Wort etwas mit „verhüllen“ und „vermummen“ zu tun, schließlich zog die Hullefraa früher als verhüllte, vermummte Schreckgestalt umher. Eine Hulle gibt es mancherorts, zum Beispiel in Büchold, noch als Bezeichnung für Kopftuch. In Langenprozelten kennt man ein Hullefrääle als eine alte Frau und den Hullemoo als Schreckgestalt.
Die Hullefraa könnte aber auch etwas mit der mythologischen Figur der Frau Holle zu tun haben. Ruprecht kommt von ruhperht „raue Percht“. Perchten sind im Alpenland verbreitete Gestalten, die im Dezember und Januar auftreten. Frau Percht oder Perchta ist in weiten Teilen Süddeutschlands der Name für die Figur der Frau Holle, die uns heute fast nur noch aus dem gleichnamigen Märchen bekannt ist. Im thüringischen Dorf Schnett wird heute noch das Ende der Raunächte mit der Hullefraansnacht, der Nacht der Frau Holle, gefeiert. bjk