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Neuhütten: Sieben Millionen fließen in die Kläranlage

Neuhütten

Sieben Millionen fließen in die Kläranlage

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    Rund  sieben Millionen Euro soll die Modernisierung der Kläranlage Aubachtal kosten.
    Rund  sieben Millionen Euro soll die Modernisierung der Kläranlage Aubachtal kosten. Foto: Jochen Kümmel

    Mit dem Neubau eines Nachklärbeckens muss der Abwasserzweckverband Aubachtal die Kläranlage der Gemeinden Wiesthal, Neuhütten, Heigenbrücken und Heinrichsthal auf den neuesten Stand bringen. Über sieben Millionen Euro soll die Modernisierung verschlingen, erfuhren die Räte auf der Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbands im Pfarrheim Neuhütten.

    Die Kläranlage Aubachtal ist mit den in den 1980er Jahren festgelegten Bemessungswerten überlastet. Dies ergab eine Überrechnung der Anlage, die bereits im März 2018 vorgestellt wurde. Die wasserrechtliche Erlaubnis der Kläranlage endet Ende 2021.

    Zwei Planungsvarianten stellten Vanessa Hirsch und Helmut Hufgard vom Ingenieurbüro Jung (Kleinostheim) vor. In beiden Versionen soll das bestehende Kombibecken zu einer reinen Belebung umgebaut werden. Unter anderem sind auch ein neues Rührwerk und leistungsstärkere Belüfter geplant. In Variante eins liegt das neue Nachklärbecken teils außerhalb des Kläranlagengeländes und somit im unmittelbar angrenzenden Naturschutz- und FFH-Gebiet. Der Hochwasserdamm müsste hierfür verlegt werden. Die zweite Version liegt komplett innerhalb des Geländes. Diese bringt aber durch beengte Platzverhältnisse eine aufwendigere und längere Bauzeit mit sich, was eine Kostensteigerung von 200 000 Euro nach sich ziehen würde, erläuterte Hirsch.

    Falter kostet Zeit

    Die nicht einfache naturschutzfachliche Seite des Vorhabens beleuchtete Markus Fleckenstein vom gleichnamigen Ingenieurbüro (Lohr). Vor dem Beginn der Maßnahme müssten erst mal umfangreiche Vergrämungsmaßnahmen des dort heimischen Wiesenknopf-Ameisenbläuling-Falters erfolgen. Dies muss über zwei Vegetationsperioden erfolgen, so dass der Bau frühestens im Herbst 2022 starten könnte. Für die Erweiterungsfläche von 1250 Quadratmetern sollen für das hochwertige Naturschutzgebiet Ausgleichsflächen im Talraum zwischen Krommenthal und Partenstein gesucht werden. Auch bei Variante zwei müsste der Falter erst vertrieben werden, da der Platz für die Baustelleneinrichtung auf dem Kläranlagengrundstück keinesfalls ausreicht.

    Ein Baugrundgutachten ergab, dass der Grundwasserspiegel nur 60 Zentimeter unter dem Gelände liegt. Damit kein Wasser in die Baugrube eindringen kann, ist eine Bohrpfahlwand notwendig. Alleine diese Wand schlägt in der Kalkulation mit 1,3 Millionen Euro zu Buche. Um ein Aufschwimmen des leeren Beckens zu verhindern, muss dieses gesichert werden.

    Die neue Messtechnik und eine neue Schaltanlage passen nicht mehr in die aktuelle Warte der Kläranlage, so dass ein neues Schaltanlagengebäude errichtet werden muss, erläuterte Florian Kunkel von der Ingenieurgesellschaft Kemmerer (Alzenau). Da auch die Anschlussleistung für die Gebläse und Schlammpresse unterdimensioniert ist, müsste eine stärkere Leitung von Krommenthal her verlegt werden. Da die aufwendige Verlegung einer neuen Leitung im sechsstelligen Bereich liegt, soll die Spitzenleistung durch ein Notstromaggregat sichergestellt werden, welches mit 80 000 Euro veranschlagt ist.

    Die Verbandsräte beschlossen einstimmig, die Planungsvariante eins weiterzuverfolgen und zur Genehmigung einzureichen.

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