Zum arbeitsmarktpolitischen Gespräch traf sich SPD-Bundestagsabgeordneter Bernd Rützel (Gemünden) mit dem Leiter der Arbeitsagentur in Lohr, Martin Heilmann. Ein Thema: die aktuellen Arbeitsmarktdaten für Main-Spessart. Diese sind erfreulich, so Rützel laut Pressemitteilung: „Im Juli waren 1581 Menschen bei uns im Landkreis arbeitslos, das entspricht einer Top-Quote von 2,1 Prozent und einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um fast 14 Prozent. “
Besonders interessierte sich Rützel für die Langzeitarbeitslosen und die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen. Beides sind auch Themen, die im Ausschuss für Arbeit und Soziales im Deutschen Bundestag behandelt werden. Rützel, stellvertretender Sprecher der SPD-Fraktion für diesen Ausschuss, freute sich, dass es bei den arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahre einen Rückgang um fast 28 Prozent gegenüber 2014 gab. Allerdings fand er, dass aktuell 196 Betroffene immer noch zu viel sind.
Erfreut registrierte Rützel den Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit. Wurden im Juli 2014 noch 436 Langzeitarbeitslose gezählt, waren es aktuell 346, also 20 Prozent weniger.
Die berufliche Integration von Schwerbehinderten und Rehabilitanden war ebenfalls Thema des Gedankenaustausches. Rützel und Heilmann diskutierten über Hürden bei der beruflichen Eingliederung, aber auch über Chancen für Arbeitgeber zur Sicherung des Arbeitskräftebedarfes bei Einstellung von Behinderten.
Mit Personalrat Andre Wanner sprach Rützel über die Rolle der Personalvertretung in der Arbeitsagentur und informierte sich auch aus erster Hand über INGA (Interne ganzheitliche Integrationsberatung im SGB III). INGA ist ein Beratungskonzept, mit dem die Agentur für Arbeit Lohr Kunden, die bei der Arbeitssuche auf vielfältige Hindernisse stoßen, unterstützt. Arbeitslose Männer und Frauen, die es schwerer haben als andere, wieder in Arbeit zu kommen, erhalten in Lohr mit INGA eine noch weitreichendere Betreuung und Unterstützung.
„Diese Kunden sind im Hinblick auf den erhöhten Fachkräftebedarf in der Zukunft ein bedeutendes Potenzial, das genutzt werden muss" stellte Heilmann fest. „Durch die intensivere persönliche Betreuung und spezielle Hilfen in Notlagen konnten wir schon vielen Arbeitssuchenden zu einer Integration in den Arbeitsmarkt verhelfen.“