Im August 2004 berichtete die MAIN-POST von einem Vertragsabschluss mit dem Landkreis Offenbach über 370 Millionen Euro. Diesen Betrag investiert die SKE/Ehrenfels in die Instandsetzung, Instandhaltung und Bewirtschaftung von 43 kreiseigenen Schulen inklusive Übernahme des kreiseigenen Personals bis 2019.
Der neue Auftraggeber für die Karlstadter ist die Stadt Bedburg bei Köln. Sie lässt von der SKE/Ehrenfels ihr Schulzentrum sanieren und bewirtschaften. Im 50-Millionen-Euro-Investitionspaket für die nächsten 25 Jahre sind geschnürt: Neubau der dortigen Hauptschule und Sanierung von Realschule und Gymnasium sowie zweier Sporthallen. Die Investitionssumme in den nächsten 18 Monaten für die Bauleitung, die Bauunternehmung Ehrenfels GmbH: 15 Millionen Euro.
Hermann Merkl ist seit 1977 bei der Bauunternehmung Ehrenfels und war 1988 Mitbegründer der SKE. Zur Firmengruppe, der Merkl vorsteht, gehören die SKE GmbH, die BOS GmbH und TM Stuttgart GmbH.
Der Direktor von SKE International erläutert im Gespräch mit der MAIN-POST das Prinzip von PPP:
Das Unternehmen legt in einem Vertrag mit dem Partner - der Kommune oder dem Landkreis - die Objekte (z. B. Schulen), die Laufzeit und das Volumen fest. Sie gründen für die Laufzeit eine Firma. Die zu übernehmenden Objekte unterziehen SKE/Ehrenfels einer detaillierten Befunduntersuchung als Grundlage für die Investitionshöhe für SKE und für die Darlehen gebenden Banken.
Die Objekte gehen in den Besitz von SKE über und werden von ihr betrieben: laufender Unterhalt, Instandhaltung und -setzung sowie die Übernahme des Personals wie Hausmeister und Reinigungskräfte. Die Kommune zahlt für die Laufzeit jährlich einen festen Betrag, hat so Ausgabesicherheit und ist frei von jedem finanziellen Risiko sowie von baulichen Überraschungen, die kräftige Löcher in die jährliche Haushaltsaufstellung reißen können.
Die Kommune konzentriert sich wieder auf ihre Kernaufgaben: in schulische Bildung investieren und damit das Bildungsangebot verbessern. Gute Bildungschancen wiederum locken neue Unternehmen und Familien an.
Hermann Merkl: "Wir kalkulieren niedriger, als dies Kommunen können und mit öffentlichen Zuschüssen dürfen. Trotz der großen Investitionssummen planen und arbeiten wir meist preiswerter als eine Kommune." Nach inzwischen in Deutschland gemachten Erfahrungen liegt die Einsparung bei 15 bis 20 Prozent.
Ein weiterer Vorteil: Architekten und Partnerfirmen am Auftragsort und am heimischen Standort partizipieren am Facility Management der SKE. "Viele Betriebe in Main-Spessart sind unsere Nachunternehmer", weist Hermann Merkl auf die Bedeutung von PPP auch für hiesige Mittelständler hin.
803 Mitarbeiter sind bei der SKE-Gruppe beschäftigt, in Karlstadt allein 210. Hermann Merkl ist optimistisch: "Für 2005 erwartet die Bauunternehmung Ehrenfels einen Umsatz von 54 Millionen Euro, für die gesamte SKE-Group 250 Millionen Euro." Verwaltet wird das Volumen am Hauptsitz Karlstadt von Gisela Heidrich. Sie ist die kaufmännische Leiterin und Prokuristin der gesamten SKE-Group.
Die SKE gehört außerhalb der USA zu den 20 größten Unternehmen, die für die US-Streitkräfte im Bereich Facility Management (Wartung, Bau und Sanierung von Einrichtungen) tätig ist. Direktor Hermann Merkl bringt es auf den Punkt: "Wohin die US-Streitkräfte gehen, wir gehen mit der Truppe mit", was bedeutet: SKE/Ehrenfels ist in den Benelux-Staaten, Frankreich, Spanien, Italien, Polen und jetzt auch mit Büros in Rumänien und Bulgarien vertreten, wohin das Pentagon seine US-Truppen aus Deutschland verlegen will. Die SKE GmbH hat einen 30-Millionen-Dollar-Auftrag für Gebäudemanagement der US-Army in den USA kürzlich erhalten.