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KARLSTADT: "So eine Band ist quasi deine Familie"

KARLSTADT

"So eine Band ist quasi deine Familie"

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      Ein älteres Bürogebäude mitten im Schweinfurter Industriegebiet, aus dem Kellerfenster schallt "Rock DJ" von Robbie Williams auf die Straße. Hier hat die Band "Push" ihr Studio.

    "Rauchen verboten" steht groß an der Tür, hinter der die Mitglieder von "Push" für ihre Auftritte proben. Aber an das Verbot hält sich niemand, außer Jerry, der sowieso nicht raucht. Jerry war früher der Sänger von "Race", der einst bekanntesten Beatabendband in der Region, die es jetzt aber nicht mehr gibt.

    Dann trennten er und Georg Pavicic (jetzt: Bongo Bongo) sich von "Race", angeblich wegen "musikalischer Differenzen", und gründeten gemeinsam die Band "Push". In der Urbesetzung gab es "Push" aber nur ein Jahr, dann kam es zum Streit zwischen Jerry und Georgy. "Ich sag es, wie es ist, wir hatten private Streitereien. So eine Band ist quasi deine Fami- lie, du verbringst so viel Zeit miteinander. Und wenn du dich nicht mehr verstehst, dann kannst du einfach nicht mehr zusammen spielen."

    Die gute Stimmung in der Band ist Jerry wichtig, deshalb ist er auch so zufrieden mit der neuen Besetzung von "Push". Am Schlagzeug sitzt Tuncay Tercanli. Jerry und er sind schon seit ihrer Kindheit im unterfränkischen Grettstadt befreundet. Die beiden gründeten ihre erste gemeinsame Band mit 13. "Als Jerry dann mit 17 bei ,Race' eingestiegen ist,hat er mich quasi einfach sitzen gelassen, ich musste zurück in die Fabrik", erinnert sich Tuncay. Später holte Jerry Tuncay dann als Schlagzeuger zu "Race". Und bei "Push" ist er jetzt auch von Anfang an dabei.

    Der Franzose Eriq Ti-I-Taming ist der neue Bassist bei "Push". Ihn hat Jerry in der Frankfurter Musikszene kennen gelernt und dann einfach angerufen. "Ich war mir sicher, Eriq passt einfach super zu uns, auch optisch. Wir sind eine richtige Multi-Kulti-Band. Tuncay ist Türke, Eriq Franzose, ich Amerikaner, und die restlichen drei sind Franken", erklärt Jerry, dessen Mutter früher Sängerin am Broadway war.

    Die drei Franken sind der Reihe nach: Chris Wächtler, Gitarrist und Sänger, Andreas (Wuschi) Meyer, ebenfalls Gitarre und Gesang, und der Keyboarder Oli Taupp. Oli kam als letzter zur Band, sein Freund Andreas hat den ehemaligen Keyboarder der Band "Triebwerk" zu "Push" mitgebracht.

    Andreas ist ein alter Freund von Tuncay und kam so zur Band, und Chris kannte Jerry schon lange. Chris erzählt: "Ich habe vorher in einer anderen Band gespielt, wollte mich aber musikalisch verändern. Da kam das Angebot von ,Push' gerade richtig."

    "Du kannst nur gute Musik machen, wenn du mit Enthusiasmus dabei bist. Das war auch bei "Race" am Schluss das Problem, da war einfach die Luft raus. Die Jungs standen auf der Bühne herum und haben sich nicht mehr bewegt." Für Jerry ist das Singen "wie ein Orgasmus", es gibt nichts Besseres. "Ich bin froh, eine so tolle neue Besetzung für ,Push' gefunden zu haben, wir sind alle mit ganzem Herzen dabei. Und auch optisch wirken wir alle gut."

    Gut ankommen, vor allem bei den Mädels, ist wichtig: "Die meisten Beatabendgänger sind Mädchen, die tanzen wollen. Die Jungs gehen doch eigentlich nur hin, um Mädels aufzureißen." Jerry kennt sein Publikum.

    Die Band spielt übrigens am liebsten im Landkreis Main-Spessart. "Die Leute in MSP sind einfach gut drauf, außerdem haben sie einen guten Musikgeschmack, sie sind immer offen für neue Songs."

    Um ein neues Lied einzustudieren, brauchen die Musiker knapp eine halbe Stunde. "Jeder hört seine Stimme raus, probiert sie kurz durch, und dann spielen wir das Lied zusammen. Wenn du das so oft gemacht hast wie wir, ist es irgendwann Routine", meint Tuncay. Das Repertoire von "Push" erstreckt sich zur Zeit über mehr als 70 Lieder, angefangen von Janis Joplin und Depeche Mode bis hin zu Robbie Williams oder Anastasia. "Wir spielen alles, 60er, 70er, 80er Pop, Soul, Rhythm and Blues und auch aktuellen Rock." Nur von uralten Songs wie dem Beatbabendklassiker "I love Rock'n'Roll" möchten die Profimusiker wegkommen.

    Nächster Termin ist am Freitag in der Mehrzweckhalle Laudenbach. Als Vorgruppe spielt von 20 bis 2130 Uhr "Dampfstrahl", die Gewinner des unterfränkischen Musikpreises 2000.

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