Vom Eigenheim bis zum Mehrfamilienhaus: Im Landkreis Main-Spessart wurden im vergangenen Jahr 140 neue Wohnungen gebaut. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) unter Berufung auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes mit. Danach flossen in den Neubau Investitionen in Höhe von rund 83 Millionen Euro. "Zusätzliche Wohnungen sind ein wichtiger Beitrag gegen steigende Mieten. Wichtig ist dabei das bezahlbare Segment. Und es kommt vor allem darauf an, dass im sozialen Wohnungsbau noch mehr getan wird", sagt Michael Groha, Bezirksvorsitzender der IG BAU Mainfranken.
Umnutzung von Altbauten im Landkreis Main-Spessart als Potential
Im vergangenen Jahr sind laut Statistik bundesweit 293.400 neue Wohnungen entstanden – 4,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Zudem erschweren knappe Baumaterialien, steigende Energiepreise, Inflation und steigende Bauzinsen derzeit den Neubau, so die Gewerkschaft. Hinzu kämen ein hoher Fachkräftebedarf und unzureichende staatliche Förderungen.
Groha verweist auf eine enorme Chance, um zusätzlichen Wohnraum zu gewinnen: den Umbau bereits bestehender Gebäude. "Im Kreis Main-Spessart schlummert ein großes Potential in der Umnutzung von Altbauten." So ließen sich bei vielen Wohngebäuden, Büro-, Geschäfts- und Parkhäusern Dachetagen aufstocken. Dazu komme – durch mehr Homeoffice – der Umbau von Büros zu Wohnungen. Gerade auch mit Blick auf den steigenden Wohnraumbedarf für die Menschen, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind, müssten alle Möglichkeiten genutzt werden.