Langjährige Weggefährten aus Politik und Verwaltung, Vertreter der Geistlichkeit, Freunde und Verwandte von Roland Metz waren Gast bei der Ernennung im Musiksaal der Arnsteiner Grundschule. Wie berichtet, feierte der Alt-Bürgermeister am Freitag seinen 70. Geburtstag.
Diesen runden Geburtstag hat die Stadt als Anlass genommen, dem Jubilar die höchste Auszeichnung zu verleihen, die es zu vergeben gilt. "Wir wollen durch das Ehrenbürgerrecht unsere Dankbarkeit und Verbundenheit zum Ausdruck bringen", sagte die Bürgermeisterin.
30 Jahre führte Roland Metz als Bürgermeister die Geschicke der Stadt Arnstein - mit Sachlichkeit, Durchsetzungsvermögen, mit Humor und einem dicken Fell, erklärte Linda Plappert-Metz. "Das war nicht nur ein Amt, das war Dein Leben." Er habe nicht nach höheren Weihen gestrebt, Bodenständigkeit und Überschaubarkeit seien ihm wichtiger gewesen.
Plappert-Metz blickte in aller Kürze zurück auf seinen politischen Werdegang und erwähnte schwerpunktmäßig die Verdienste, die sich Metz um Arnstein erworben hat. "Aus zwölf Ortschaften hast Du die Großgemeinde Arnstein - Dein Kind - zusammengeschweißt." Arnstein trage seine Handschrift, fuhr Plappert-Metz fort. Es sei eine Stadt, in der es sich gut leben lasse.
Landrat Armin Grein listete in seiner Rede lediglich einen Bruchteil der vielen Ehrenämter auf, die Metz bekleidete, und stellte die Frage, wann dieser eigentlich seine Aufgaben als Bürgermeister wahrgenommen habe. Er gab sich die Antwort gleich selbst: Seine Tage müssen mehr als die üblichen 24 Stunden haben. Arnstein liege zwar geographisch gesehen im Herzen des Landkreises, aber Roland Metz sei es immer wieder gelungen, die Stadt in den Mittelpunkt zu rücken.
Er habe allen Grund zum Dank, sagte der Landrat. Seit 1984 sei ihm Roland Metz ein loyaler, zuverlässiger, aber auch kritischer Stellvertreter. "Ich musste nach der letzten Wahl darauf bestehen, Dich weiterhin an meiner Seite zu wissen." Grein würdigte auch Metz' Arbeit im Kreistag. Roland Metz zog 1966 in den Kreistag des Landkreises Karlstadt ein und 1972 - gemeinsam mit Armin Grein - in den des Landkreises Main-Spessart.
Für seinen Einsatz für den Landkreis Main-Spessart werde Roland Metz in der nächsten Sitzung der Ehrenteller des Landkreises überreicht, kündigte Landrat Grein künftige Ehren an. In die Feierstunde mitgebracht hatte er einen Korb mit Landratsschoppen.
Auch Klaus Bittermann, Bezirksrat und Kreisvorsitzender der CSU-Main-Spessart, avisierte eine hohe Auszeichnung: "Wir wollen Dich zum Ehrenvorsitzenden des CSU-Kreisverbandes Main-Spessart ernennen". Seit 52 Jahren sei Roland Metz Mitglied der CSU. Er habe in einem Alter Verantwortung übernommen, in dem andere anderes im Kopf hätten - vor allem Flausen. Bittermann dankte Metz für die CSU, dass dieser bereit sei, "den Wagen weiter mitzuziehen", und nannte Metz seinen "Ziehvater", der ihn bei seinem Einstieg in die Politik auch einmal beiseite genommen und ihm persönliche Ratschläge erteilt habe.
Die Glückwünsche der Bürgermeister überbrachte Franz Schüßler, Vorsitzender des bayerischen Gemeindetages in Main-Spessart. Dieses Amt hatte Roland Metz auch von 1978 bis 2002 inne. Er habe es stets neutral und parteiübergreifend geführt. Roland Metz ist Ehrenkreisvorsitzender.
Pfarrer Christoph Klein mahnte, dass alle Ehrbezeugungen in den Reden nicht vergessen machen sollten, dass es im Alter von 70 Jahren nicht nur einen Ausblick auf ewige Jugend und Gesundheit gebe. Er wünsche sich, das Roland Metz in Ehren alt und ein "Opa" für Arnstein werde: Der große, alte Mann, der weiter seinen Dienst für die Gemeinschaft versehe. Pfarrer Tadeusz Falkowski versicherte Roland Metz in seiner Gratulation, ein Segen für die Pfarrei zu sein.
Ein sehr persönliches Geschenk erhielt der Alt-Bürgermeister von seiner Nichte Nastasja und seinem Neffen Rouven. Die beiden hatten auf dem Klavier eine Mozart-Sonate für den Onkel einstudiert. Musikalisch wurde die Feierstunde von Ingeborg Purucker (Gesang) und Martha Bolkart-Mühlrath (Klavier) gestaltet.
Roland Metz dankte den Menschen, die ihn in den Jahren begleitet haben, allen voran seiner Frau Erika, die ihm Halt und Korrektiv gewesen sei. "Es ging auch nicht ohne Freunde", sagte der Jubilar rückblickend, und das seien Stadtrat und Verwaltung gewesen. Aber, schränkte er augenzwinkernd ein, man müsse nicht unbedingt genau das machen, was sie einem rieten. Er werde weiterhin wohlwollend die Gemeinde begleiten, ohne sich einzumischen, aber "ich sag' auch schon mal was". Die Ehrenbürgerwürde betrachte er auch als Verpflichtung.