Mit seinem aktuellen Programm "Ehepaare kommen in den Himmel – in der Hölle waren sie schon" hat Stephan Bauer dem Publikum in der alten Turnhalle in Lohr einen kurzweiligen und unbeschwerten Abend beschert. Auf der Bühne brauchte er dazu lediglich einen Hocker und ein Mikrofon.
Zwei Stunden lang gab der Kabarettist seinem Publikum ununterbrochen jede Menge zum Lachen und Einblicke in diverse Beziehungsprobleme. Nachdem er beklagt hatte, dass sein Sexleben nach zehn Jahren Ehe etwas gelitten habe, verglich Bauer es mit Coca-Cola: "Erst normal, dann light und jetzt zero."
Die Ehe ist eine GmbH
Auch die Coronakrise sei eine Belastung für jede Beziehung gewesen. Um diese zu erforschen, fragte sich Stephan Bauer einmal mehr, was eigentlich die Unterschiede zwischen Mann und Frau sind. "Männer haben weniger Empathie als Frauen, dafür haben Männer viel mehr Spaß", sagte der Kabarettist. Außerdem sei die Ehe ja sowieso wie eine GmbH, weil er immer nur gesagt bekommt: "Geh mal, mach mal, bring mal, hol mal." Das Publikum lachte lauthals und nickte zustimmend.
Auch mit dem neuerdings beliebten Gendern hat Bauer so seine Probleme. Das werfe so einige Fragen auf: Darf man den Salzstreuer noch so nennen oder muss man ihn – wenn ihn eine Frau benutzt – künftig als Salzstreuerin bezeichnen? Und bekommen Frauen nach dem Sport nun eine Muskelkatze?
Das Gefühl der Gelassenheit
Trotzdem ist sich der Kabarettist sicher: Frauen brauchen Männer und umgekehrt. Die Frau sehne sich laut seiner Meinung nach positiver Männlichkeit. Dabei sei uns das Gefühl der Gelassenheit abhandengekommen. Es sei vom Zeitalter der Hysterie ersetzt worden, betonte Bauer. Das soziale Miteinander müsse wieder mit echtem Leben gefüllt werden. "Umarmen Sie jemanden, geben Sie jemandem die Hand, statt die Faust", riet der Kabarettist.
Am Ende des Abends wurde Bauer richtig sentimental, als er folgende Erkenntnis dem Publikum mitteilte: "Es lebe der Unterschied zwischen Mann und Frau. Wir sind natürlich gleichberechtigt, aber nicht gleich." Damit ging ein lustiger, und manchmal auch zum Nachdenken anregender Abend in Lohr zu Ende.