Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Karlstadt
Icon Pfeil nach unten

ASCHFELD/KARLSTADT: Strenge Lehrer und viel Sport

ASCHFELD/KARLSTADT

Strenge Lehrer und viel Sport

    • |
    • |
    Grundschule ade: Sagen in diesem Jahr auch 35 Viertklässler an der Grundschule Eußenheim-Aschfeld, denn nach den Sommerferien wechseln sie an die Mittelschulen, Realschulen und an das Gymnasium.
    Grundschule ade: Sagen in diesem Jahr auch 35 Viertklässler an der Grundschule Eußenheim-Aschfeld, denn nach den Sommerferien wechseln sie an die Mittelschulen, Realschulen und an das Gymnasium. Foto: Foto: Lucia Lenzen

    Die einen gehen mit einem lachenden, die anderen mit einem weinenden Auge: Die vierte Klasse Grundschule zu besuchen, bedeutet auch dieses Jahr wieder für viele Schüler, sich am Ende des Schuljahres von Lehrern, Schulkameraden, Schulgebäude und vertrauten Abläufen zu verabschieden. Denn nach den Sommerferien wartet etwas Neues.

    35 Schüler verlassen so zum Beispiel die Grundschule Aschfeld und wechseln an andere Schulen. So richtig wehmütig über den Abschied will sich da kaum einer geben. „Ich freue mich auf die neue Schule, eine neue Umgebung und neuen Lernstoff“, erklärt die zehnjährige Marie-Luise Steiner aus Eußenheim. Unangenehmer ist es ihr dabei, wieder als „Kleine“ anzufangen. Nach den vier Jahren an der Grundschule habe man sich schließlich auch eine gewisse Achtung erarbeitet.

    Auch Josef Stöhr aus Eußenheim freut sich auf die neue Schule, vor allem, dass es nun endlich im Fachangebot in die Breite geht und er Physikunterricht hat. Weniger gut gefällt ihm die Vorstellung von Nachmittagsunterricht. Und auch die Nachricht über den einen oder anderen strengen Lehrer an der zukünftigen Schule ist schon bis nach Aschfeld gedrungen. Die zehnjährige Sarah Holzinger aus Obersfeld hat damit kein Problem. Sie freut sich auf die neue Vielfalt an Lehrern, vor allem aber auf regelmäßige Schwimmkurse. Ebenso wie sich ihr Klassenkamerad David Geßner aus Bühler auf viel Sport an der neuen Schule freut.

    Ein wenig wehmütig wird Sarah dann aber doch, wenn sie an ihren schönen Klassenraum mit den vielen Bildern an der Wand denkt, den sie nun zum letzten Mal – zumindest als Schülerin der Grundschule – betreten wird.

    Schwächeren den Rücken stärken

    Und auch die Lehrer merken jedes Jahr, wie sich die Stimmung mit dem näherkommenden Schulwechsel in den Klassen ändert. „Die Kinder sind sich bewusst, dass sie nun andere Wege gehen“, sagt Sabine Baer, Konrektorin in Aschfeld. „Das fällt dem einen leichter, dem anderen schwerer.“ Aus diesem Grund müsse man aufpassen, dass die Kinder nicht die Balance verlören, durch all das, was in dieser Zeit durch die Gesellschaft oder die Familie auf sie einströmt. So versucht die Schule zum Beispiel besonders den Kindern den Rücken zu stärken, die nicht das Ziel erreicht haben, das sie sich selbst oder die Eltern gesteckt haben.

    Wohin aber gehen die meisten Schüler? Noch wechseln je ein Drittel der Viertklässler nach den Sommerferien auf die Realschule, das Gymnasium und die Mittelschule, informiert Ludger Maag, Leiter des Schulamtes in Main-Spessart. „Wir beobachten aber, dass die Eltern beim Übertritt ihrer Kinder auf die Realschule und das Gymnasium drängen“, erklärt er. Für ihn ein Zeichen dafür, dass die Erkenntnis, dass die Mittelschule sehr an Format gewonnen hat, noch nicht überall bekannt ist. So wechseln beispielsweise bei der Grundschule Karlstadt 41 Prozent der Schüler an das Gymnasium, 36 Prozent an die Realschule und 23 Prozent an die Mittelschule.

    Ein weiterer Trend: Der Elternwille wird dominierender. So wurde schon zum letzten Schuljahr das Mitspracherecht der Eltern beim Übertritt an die neue Schule nach Probeunterricht gestärkt: Erreicht das Kind den notwendigen Notendurchschnitt für den Übertritt an die weiterführenden Schulen – 2,33 für das Gymnasium und 2,66 für die Realschule – nicht, kann es an einem mehrtägigen Probeunterricht an der jeweiligen Schule teilnehmen. Erhält es hier in den Fächern Mathe und Deutsch die Noten drei und vier oder vier und drei, kann es wechseln. Bekommst es zweimal die Note vier, entscheidet der Elternwille, ob das Kind auf die Schule wechseln soll oder lieber nicht.

    Bei Schulleiter Ingo Matschullis von der Grundschule Karlstadt verlief der Probeunterricht in den meisten Fällen „überraschend positiv“. Das sei natürlich erst einmal für alle schön, dass die erste Hürde genommen wurde, so Matschullis. „Aber man darf nicht vergessen: Wie geht es nach der Hürde weiter? Reichen die Ressourcen aus, um das auf die Dauer durchzuhalten?“, erklärt der Schulleiter.

    Ferien stehen im Vordergrund

    Doch so viele Bedenken die Erwachsenen in Sachen Zukunft auch immer haben – für die Schüler heißt das Stichwort erst einmal „sechs Wochen Ferien“, und auf die freuen sich ausnahmslos alle – schließlich haben selbst Grundschüler in diesem Bereich schon vier Jahre Erfahrung.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden