Am 22. Juli wird der internationale „Tag der Hängematte“ gefeiert. Gerade jetzt ist der Garten wie geschaffen dafür, sich zu entspannen und die Natur zu genießen, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts Main-Spessart. Den Tag der Hängematte als Symbol für die vielen Möglichkeiten, die uns der Garten bietet, haben Garteninitiativen, Kreisfachberater und die Bayerische Gartenakademie zum Anlass genommen, um Gartenbotschafter in der Hängematte zu interviewen. Im Landkreis Main-Spessart hat sich Reinhard Steinmetz aus Himmelstadt in die Hängematte gelegt:
Frage: Welche Rolle spielt der Garten in Ihrem Leben?
Reinhard Steinmetz: Der Garten spielt seit einigen Jahren tatsächlich eine Hauptrolle in meinem Leben. Er ist für mich ein Wohlfühlort, ein Ort zum Glücklichsein. Hier fühle ich mich lebendig und kann auch mein kreatives Potential ausleben. So entstehen immer wieder neue Projekte, wie zum Beispiel das „Grüne Klassenzimmer“ (ein Angebot für Schulen) oder ganz neu „Der Weg zum Glück“, hinter diesem Namen verbirgt sich ein meditativer Spaziergang mit verschiedenen Stationen durch unseren Garten.
Was macht den Garten aus Ihrer Sicht besonders?
Steinmetz: Unser Garten ist ein Naturgarten. Wir wollten einen Garten schaffen, in dem es nicht nur uns gut geht, sondern der gleichzeitig ein Lebensraum für ganz viele Tiere und Pflanzen ist. Meine Philosophie ist: Dem Menschen geht es nur gut, wenn es auch der Natur gut geht. Wir haben einen sehr lebendigen Garten mit vielen Vögeln, Eidechsen, Insekten und Igeln.
Welche persönliche Verbindung haben Sie mit dem Garten?
Steinmetz: Ich bin hier groß geworden und so ist der Garten für mich auch ein Stück Kindheit. Früher standen hier sehr viele Johannisbeersträucher und oft musste ich noch vor der Morgenmesse ein Steig Beeren pflücken. Der Garten war in erster Linie ein Nutzgarten für eine gesunde Selbstversorgung. Der Charakter des Gartens hat sich mit den Jahrzehnten gewandelt. Für mich steht heute der Garten als Ort der Erholung und des Wohlfühlens im Vordergrund.
Gibt es Gärten in der Region, die für Sie etwas Besonderes sind und die Sie anderen Gästen empfehlen?
Steinmetz: Durch unsere Aktivitäten und unsere Gartenführungen sind wir mittlerweile mit vielen Gartenbesitzern vernetzt. Die weiträumige Anlage der Landesanstalt in Veitshöchheim ist sehr interessant und lehrreich für Gartenbesitzer, der Rosengarten in Üttingen und das Clematisdorf in Erlabrunn stellen einzelne Blumen in den Focus und der Naturschaugarten hier in Himmelstadt zeigt ganz anschaulich, wie naturnahes Gärtnern gelingen kann.
Welche Pflanzen mögen Sie besonders und vielleicht können Sie sagen, warum?
Steinmetz: Ich bin ein großer Freund aller Kräuter, ganz besonders der Pfefferminze. Ich stelle selbst Tee her, in verschiedenen Zusammenstellungen, den wir dann im Winter genießen. Bei Tee sind wir mittlerweile Selbstversorger. Im Sommer kommen die Kräuter zahlreich frisch in den Salat.
Warum lohnt es sich für Sie mehr Zeit im Garten zu verbringen?
Steinmetz: Im Garten sind wir in ganz engem Kontakt mit den Naturelementen, das erdet im wahrsten Sinne des Wortes. Man kann bei der Gartenarbeit wunderbar entspannen und glücklich sein.
Können Sie dies auch anderen raten? Und welche Tipps hat der Gartenbotschafter?
Steinmetz: Ich bin ein Gartenliebhaber mit Sendungsbewusstsein. Es ist mir, gemeinsam mit meiner Frau, ein echtes Anliegen Menschen für einen naturnahen Garten zu gewinnen. Ein Garten mit heimischen Pflanzen bietet eine große Vielfalt an Flora und Fauna. Er ist optisch schön und macht gleichzeitig weniger Arbeit als ein Garten mit hochgezüchteten gebietsfremden Arten, die ständig gehegt und gepflegt werden müssen.
Diese und weitere Gärten in ganz Bayern, die im Rahmen von Führungen durch die Gartenbesitzer selbst, mit zertifizierten Gästeführern von „Gartenerlebnis Bayern“ oder auch selbstständig besucht werden können, sind zu finden unter www.gaerten.bayern.de