Auch heute ist das Café von Josef und Mayom Zeißner ein beliebter Treffpunkt bei den Bürgern und Vereinen. Punkt 9 Uhr öffnet Josef Zeißner seit nunmehr 52 Jahren die Gaststube und steht mit seinen 83 Jahren immer noch selbst hinter dem Tresen.
Gemeinsam mit seiner ersten Frau Anni errichtete Josef Zeißner in den Jahren 1954/55 die Gasträume für ihr „Café am Sportplatz“. „Die Idee, eine Wirtschaft zu eröffnen, kam eigentlich vom Sportverein“, berichtet er. Damals gab es noch kein Sportheim und die Fußballer konnten nach dem Spiel nirgendwo hingehen, um ihren Sieg zu feiern oder den Frust über ihre Niederlage herunterzuspülen.
Zu Beginn führte Anni Zeißner das Lokal noch ganz alleine. Doch als die Arbeit immer mehr wurde und die Zahl der Urlauber stieg, kündigte der gelernte Schneider Josef 1965 seinen Job bei der US-Armee in Aschaffenburg. Im Jahre 1980 gaben die Zeißners die Fremdenzimmer auf und führten nur noch die Gastwirtschaft weiter. Nach dem Tod von Anni 1996 schloss das Café für zwei Jahre. „In dieser Zeit hat mir immer etwas gefehlt“, gesteht Josef Zeißner. Deshalb habe er sich später entschlossen, gemeinsam mit seiner Frau Mayom die Gaststätte wiederzueröffnen. Über diesen Entschluss waren nicht nur die einstigen Stammgäste erfreut. Auch viele Vereine, denen die Gasträume über viele Jahre als Treffpunkt dienten, freuten sich über die Wiedereröffnung: „Dowe beim Jupp waor wieder uff“.
Auch die „Padestänner Hexen“ nutzen lange Zeit den Nebenraum der Gaststätte zum Einstudieren ihrer Tänze. Gerne ging man früher zum Kappenabend „zum Jupp“ und auch mancher Verein schrieb in diesen Räumen Dorfgeschichte. Die Einrichtung des Lokals ist größtenteils geblieben, auch wenn Flipper und Billardtisch aus dem Nebenraum verschwunden sind. Wenn man das Lokal betritt, hat es den Anschein, als sei die Zeit stehen geblieben.