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Telefonsex im Trainingsanzug

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Telefonsex im Trainingsanzug

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    Funkstille im "Boot": Susanne Herzlieb, Ina Mützel, Linde Volkert, Egbert Woite und Silke Göbel (von links) haben ihre Schwimmwesten schon angelegt.
    Funkstille im "Boot": Susanne Herzlieb, Ina Mützel, Linde Volkert, Egbert Woite und Silke Göbel (von links) haben ihre Schwimmwesten schon angelegt. Foto: FOTOS (2) PETER GRÖBNER

    Sie waren nicht nur Zuhörer, sondern auch Zuschauer, besonders die Tanznummern fanden Anklang. Egal, ob Esser, Ackermann und Zwickel einen Tango tanzten oder Silke Göbel sich zur Sexbombe verwandelte. Begleitet wurden sie von Hans-Georg Franz, der die Bühne ganz in Schwarz nur mit silberner Gürtelschnalle und dem Notenpult in der Hand betrat. Ja, in der anderen Hand trug er die Gitarre, die er auch sensibel als Schlaginstrument einsetzte.

    Schwarz bekleidet wie die ganze Truppe mit dem eher roten Humor. Susanne Herzlieb, vormals Preu, machte sowohl als Werbepfarrer als auch als bigotte Kirchenbesucherin eine gute Figur, die weniger Augen für den Herrgott als für ihre Glaubensschwestern hat. Egbert Woite war köstlich als Telefon-Erotiker im Trainingsanzug und als Telefonsex-Analytiker, weniger überzeugend in den Rollen bekannter Politiker. Stimmlich und gestisch blieb er doch immer nur er selber.

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    Und dann musste er noch mit rotem Turban den Kanzler geben, obwohl er doch Eichel viel ähnlicher sieht, den Linde Volkert mit schwarzer Kopfbedeckung darstellte. Sie blieb souverän, auch als ihr Kostüm seine Form verlor: "Ina, der Turban löst sich auf, das gehört nicht zum Stück". Dafür gab es dann "Applaus für die Stylistin". Ideen zur Sanierung der Staatsfinanzen hätte Ina Mützel genug. Die Idee, den dritten Oktober abzuschaffen, findet sie nicht so gut. Auch wenn das mit der Einheit "vielleicht doch keine so gute Idee war", verwirrt es sie, wenn auf den zweiten gleich der vierte folgt. Und was ist mit den Geburtstagskindern? Dafür möchte sie einfach das Jahr verlängern und so die Arbeitszeit. Zwei Wochen mehr fallen doch nicht auf. Außerdem gehen dann alle später in Rente, leider aber auch länger in die Schule. Die Rentner könnten dann billig in den von Egbert Woite als Heinrich von Pierer an Polen abgegebenen neuen Bundesländern untergebracht werden. Wenn dann noch die Arbeitslosen aus der Staatsbürgerschaft entlassen werden und Mecklenburg-Vorpommern an Bush als Atomtestgelände verkauft wird, ist die Republik gerettet. Die Republik, deren Regierung im "Boot" sitzt, das vor der schwarzen Armada mit Stoiber als Galionsfigur flüchtet und die Basis mobilisieren muss. Als dann noch ein Schuss vor den Bug von "Yellow Submarine" einschlägt, sind sie "auf Grund. Tiefer geht's nimmer". Es hat dem Publikum gefallen, dem einheimischen, aber auch einer Seminarteilnehmerin aus Rheinland-Pfalz. Die meinte: "Es war super, auch wenn nicht alles perfekt war. Und das ist auch gut."

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