Der Tierschutzverein Lohr will das bestehende Tierheim am Lohrer Heegweg für rund eine halbe Million Mark sanieren. Danach soll es Tierheim Main-Spessart heißen, und Tiere aus dem gesamten Landkreis aufnehmen.
Das war das Ergebnis einer Versammlung des Vereins am Mittwoch, teilte dessen Zweite Vorsitzende, Ursula Rosenkranz, auf Anfrage der Main-Post mit. Sowohl der Tierschutzverein Marktheidenfeld als auch der Marktheidenfelder Bürgermeister Dr. Leonhard Scherg hätten diese Pläne begrüßt und ihre Unterstützung zugesichert.
Statt bisher drei Hunden und 15 Katzen sollen dann zehn Hunde und 60 Katzen gleichzeitig Platz im Tierheim am Heegweg finden. Erster Spatenstich - so wünscht sich Rosenkranz - soll im September, spätestens aber im März 2001 sein. Damit sind voraus gegangene Pläne für ein etwa zwei Millionen Mark teures Tierheim Main-Spessart am Romberg in Sendelbach vorerst vom Tisch.
Halbe statt zwei Millionen
Das 340 Quadratmeter große Tierheim-Grundstück am Heegweg gehört bereits dem Tierschutzverein Lohr. Für die Erschließung des Grundstücks mit Wasser, Abwasser und Straßenbau rechnen die Tierschützer mit 50 000 Mark. Die Sanierung des Tierheims selbst veranschlagen sie auf 450 000 bis 500 000 Mark. "Die Pläne für das Tierheim sind in Arbeit", freute sich Rosenkranz. Ein Lohrer Architekt erstelle sie kostenlos. Nach Fasching sollen sie vorliegen. Der Lohrer Bürgermeister Siegfried Selinger wolle sich dafür einsetzen, dass die Stadt Lohr ein an das Tierheim angrenzendes Grundstück pachtet oder kauft, um es dann dem Tierheim kostenlos als Hundeauslauf zur Verfügung zu stellen, so Rosenkranz.
Die Zweite Vorsitzende bedauerte allerdings: "Auch wenn es eine Investitionsförderung durch die Stadt Lohr bei Vereinen gibt (30 Prozent der Investitionskosten) wollte Herr Bürgermeister Selinger diesbezüglich keine konkrete Zusicherung machen."
Grein will Pläne sehen
Main-Spessart-Landrat Armin Grein möchte jetzt "nach all dem Reden Unterlagen sehen", sagte er der Main-Post: Bau-, Finanzierungs- und Betriebskostenpläne. Einerseits findet er an den abgespeckten Tierheim-Plänen gut, dass das Projekt etwa ein Viertel dessen kosten soll, was der ursprünglich geplante Neubau hätte kosten sollen. Andererseits zweifelte er, ob eine Erweiterung des Tierheims am Heegweeg ausreicht, um "den Bedarf aus dem Landkreis abzudecken". Das aber sei eine unabdingbare Voraussetzung für eine Förderung des Projekts durch den Kreis.
20 000 Mark hat der Tierschutzverein Lohr für den Bau eines Tierheims derzeit zur Verfügung, so Rosenkranz. Sie hofft, dass Lohrer Firmen, die sie demnächst ansprechen will, noch Geld für diesen Zweck spenden. Nach wie vor hofft Rosenkranz, dass sich der laufende Betrieb des geplanten Tierheims durch eine Gemeindeumlage von einer Mark pro Einwohner und Jahr finanzieren lässt.
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Spenden für den Bau eines Tierheims Main-Spessart sind möglich auf dem Konto Nummer 55581 bei der Raiffeisenbank Lohr, Bankleitzahl 790 611 53.