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NEUENDORF: Überlebenstipps für alle Tage

NEUENDORF

Überlebenstipps für alle Tage

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    Frauenfrühstück: Mitorganisatorin Elisabeth Schmidt (links) aus Sendelbach dankt Referentin Petra Hahn-Lütjen.
    Frauenfrühstück: Mitorganisatorin Elisabeth Schmidt (links) aus Sendelbach dankt Referentin Petra Hahn-Lütjen. Foto: Foto: S. Waschinger

    Wer hat sie nicht schon einmal erlebt – schlechte Zeiten, die sich immer wieder zwischen gute Zeiten mischen. Die über 260 Frauen, die am Samstag nach Neuendorf zum Frühstückstreffen kamen, kennen sie sicher auch. Sie erhofften sich von Referentin Petra Hahn-Lütjen Tipps, wie man solche Phasen meistern kann, und wurden nicht enttäuscht. Hahn-Lütjen kommt aus Sindelfingen, ist verheiratet und hat erwachsene Kinder. Sie arbeitet als Journalistin und Moderatorin.

    Mitorganisatorin Elisabeth Schmidt aus Sendelbach war begeistert – so viele Frauen hatten sich noch nie zum Frühstück angemeldet. Die Organisation feiert im kommenden Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Der „rote Faden“ der Treffen sei die Bibel, betonte Schmidt. Finanziert werden die Frühstückstreffen – auf den Tischen in Neuendorf leuchtete die Frühlingsdekoration – durch Spenden und Eintrittsgelder.

    Nach schwungvollem Auftakt der „Flotten Zupfer“ der Musikschule Lohr (Leitung: Petra Breitenbach) gab Petra Hahn-Lütjen „Überlebenstipps für alle Tage“. Die Referentin widmete sich zunächst der Frage, wann man sein Leben gut leben könne. Dafür hatte sie drei Ratschläge:

    Zuerst gab sie den Rat, im Hier und Jetzt zu leben, realistisch, aktiv zu sein und nicht nur zu reagieren. Jeder erlebe normale Wüstenzeiten, die irgendwann wieder vergingen. Dazu kämen die besonderen Wüstenzeiten, wie unerwünschte Kindheit, Partnerverlust oder Tod. Diese Angriffe auf die Seele sollte jeder bewusst angehen. „Die Seele will aufgeräumt sein“, so Hahn-Lütjen. Solange man atme, könne man auch seine Situation klären, wenn nötig mit Hilfe von Vertrauten und Freunden.

    Weiterhin empfahl die Journalistin, nicht im Bann der eigenen Geschichte zu stehen. Jeder sollte vergessen, was hinter einem liege und frei und aufrecht durchs weitere Leben gehen. Loslassen sei die Devise. Dabei komme es darauf an, was für ein Typ Mensch man sei, beispielsweise ob Nähetyp oder Distanztyp. Jeder sei einzigartig, „handmade by God“ und so gewollt. Dies zu akzeptieren helfe dabei, sein Selbstwertgefühl zu steigern.

    Man brauche Menschen, die einen so nähmen wie man ist, so wie bei Gott eben auch. Oft liege es auch an den Erwartungen beim anderen, die zu hoch gesteckt sind. Nicht zuletzt sehe sich wohl jeder nach vollkommener Harmonie und Glück auf dem Weg seiner kleinen und großen Ziele. Diese Sehnsucht könne ein Wegweiser sein, dass da noch ein Leben auf jeden warte. Diese Sehnsucht werde erfüllt, ist die 50-Jährige überzeugt. Wichtig sei die Versöhnung mit der eigenen Geschichte, mit anderen Menschen und mit Gott, weil es jedem selbst dann besser gehe. „So geht neu anfangen“, erklärte sie.

    Schließlich sollte jeder seine guten Aussichten nutzen, denn es gibt immer ein Ziel, eine Perspektive, auch in schweren Zeiten. Es gelte, den eigenen Willen einzusetzen, nicht im Selbstmitleid zu versinken, sondern Verantwortung zu übernehmen. Andere verstehen und lieben lernen und sich selbst besser verständigen können, sei ebenfalls hilfreich. Nicht immer könne man sich selbst helfen, jeder brauche andere Menschen und vor allem Gott als Begleiter. Sie betonte: Keinem kann geholfen werden, ohne sein „Ja“ zu Gott, denn er hat uns die Möglichkeiten gegeben, ja oder nein zu sagen.

    Die Referentin beendete ihren Vortrag, der mit viel Applaus belohnt wurde, mit einem Gebet. Hahn-Lütjen verlor schon mit 28 Jahren ihren ersten Mann durch einen Unfall und weiß: „Wir müssen nicht ein Leben lang im Bann unserer Geschichte stehen, auch wenn wir Schweres erlebt haben. Es gibt eine Perspektive und Zukunft.“

    Mitorganisatorin Annette Bauer hatte vor dem Referat ein Interview zum Thema Frauenfrühstück gegeben und selbst von schwierigen Zeiten berichtet. So musste die dreifache Mutter im vergangenen Jahr nach einem Unfall acht Wochen das Bett hüten. Doch ihr Lebensmotto habe ihr geholfen, die Situation zu meistern: „Eins nach dem anderen, vertrau auf Gott, er wird's richten.“

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