"Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt!" Diesen Gassenhauer sang Marlene Dietrich 1930 in ihrem Film "Der blauer Engel" und verdrehte, langbeinig, blond und männermordend, einer ganzen Generation die Köpfe.
Die Handlung des Films "Marlene" reflektiert in etwa Marlene Dietrichs Leben. Ihr Aufstieg zu Ruhm und Ehre, ihre Auswanderung nach Amerika, Probleme mit ihrer eigenen Familie, die Rückkehr nach Europa als Entertainerin der alliierten Truppen im Zweiten Weltkrieg und ihr Abstieg in die Selbstzerstörung.
Heute ist es Katja Flint, die diese Strophe singt. Sie spielt in dem neuen Film des "Comedian Harmonists"-Regisseurs Joseph Vilsmaier die Diva. Hauptdarstellerin Katja Flint sieht Marlene Dietrich als Ikone kühler Erotik nicht nur ähnlich, sie verkörpert sie beeindruckend, dass die Zuschauer, die den Film bisher sahen, sich durchweg begeistert zeigten.
Leider haben viele Interessierte diesen Film bisher nicht besucht, weil sie sich von den meist negativen Kritiken abschrecken ließen. Diese bemängelten hauptsächlich, dass sich der Film nicht hundertprozentig an die wahre Biografie der Dietrich hält. Trotz zahlreicher exzellent recherchierter Details wurde der Geschichte, quasi als "roter Faden", noch eine Liebesgeschichte zu einem deutschen Offizier hinzu geschrieben. Diese ist frei erfunden. Doch so etwas hat ja bei "Titanic" auch niemanden gestört. Weshalb also waren die deutschen Kritiker, fast einstimmig, dem Werk wohl weniger wohl gesonnen? Letztendlich handelt es sich doch nur um einen Spielfilm. Vielleicht hat man der Dietrich immer noch nicht vergeben, dass sie sich 1930 von Deutschland abwandte?
Eine eigene Meinung zu bilden, verhilft den Zuschauern das Mühlbacher Kino am heutigen Dienstag und morgigen Mittwoch, jeweils um 20 Uhr. Der Film ist freigegeben ab zwölf Jahre.