Die Staatliche Berufsschule Main-Spessart hat am Dienstag in der Alten Turnhalle in Lohr die Absolventen 2019 der »Berufsschule plus« in Karlstadt und der Fachschule für Mechatroniktechnik in Lohr (Technikerschule) verabschiedet. Die Leistungen der 23 Abgänger könnten »nicht hoch genug bewertet werden«, meinte Christian Booms, weiterer Ständiger Vertreter des Schulleiters. Denn sie hätten eine mehrjährige anstrengende Ausbildung hinter sich.
Laut Booms haben die elf Absolventen der Technikerschule zwei Jahre lang in Vollzeit eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Mechatroniktechniker absolviert und zusätzlich die Fachhochschulreife erwerben können. Die zwölf Abgänger der »Berufsschule plus« haben in drei Jahren neben der Ausbildung durch zwei Unterrichtsabende in der Woche die Fachhochschulreife erlangt.
Die Techniker seien auf Themen wie 5G-Mobilfunknetze, soziale Medien und Cyborgs vorbereitet, sagte Booms. Für die Industrie seien die neuen Techniken ein Quantensprung. Dennoch bleibe der »Produktionsfaktor Mensch unersetzlich«. Roboter könnten Hemden zuschneiden, »aber designen können sie sie nicht«, so der Studiendirektor.
Neue Talente gesucht
Deshalb werde es auch keine »Jobvernichtung« geben. Alle Teile der neuen Techniken würden von Menschen gebaut. Neue Aufgaben erforderten neue Talente. Es fehlten gut ausgebildete Fachkräfte, die mit den neuen technischen Möglichkeiten Schritt halten könnten. Den Absolventen wünschte Booms Aufgaben, an denen sie wachsen können. Auch Edda Thomas, die Leiterin der »Berufsschule plus«, sprach die zunehmende Digitalisierung an. Die Absolventen sollten die Bilder der digitalen Welt hinterfragen und eigenverantwortlich mit den digitalen Medien umgehen. Bildung und Selbstvertrauen seien Grundvoraussetzungen für den Erfolg im Leben.
Die »Berufsschule plus« gebe es seit fünf Jahren. Der fünfte Abgängerjahrgang sei der bislang stärkste. Die Absolventen hätten Mut zu schwierigen Entscheidungen gezeigt und könnten deshalb Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten haben.
Wenn es nach Landrat Thomas Schiebel geht, bleiben die beiden Schulstandorte erhalten. Die kaufmännische Ausbildung sei in Karlstadt angesiedelt, während die technische Ausbildung wegen der Nähe zur Industrie nach Lohr passe. Der Anspruch der Berufsschule Main-Spessart sei es, die Absolventen auf das Berufsleben vorzubereiten.
Deshalb brauche die Berufsschule die gleiche oder eine bessere Ausstattung als die Firmen. Der Landkreis als Sachaufwandsträger investiere viel in die berufliche Fort- und Weiterbildung. Der Landrat hofft auf eine »Gegenleistung«: Die Absolventen sollten sich die Welt anschauen, »aber kommen Sie zurück«. Der ländliche Raum habe viele Vorteile.
Noch einmal auf Schulbank
Der »Bildungslandkreis Main-Spessart« ist nach Ansicht von Lohrs 2. Bürgermeisterin Christine Kohnle-Weis nicht nur eine hohle Phrase. Lohr und andere Kommunen im Kreis seien wichtige Wirtschaftsstandorte. Für die Absolventen sei es sicher ungewohnt gewesen, neben der Ausbildung noch einmal die Schulbank zu drücken.
Die Absolventen»Berufsschule plus« in Karlstadt: Hamid Badawie, Daphne Diehm, Adrian Endres, Lorenz Kuhn, Johannes Lang, Viktoria Liebler, Markus Pfenning, Christoph Römmelt, Christoph Sauer, Timo Schwarz, Klara Strohmenger, Romy Tajtl.Fachschule für Mechatroniktechnik in Lohr (Technikerschule): Nico Bott, Robin Euler, Elrond Gabriel, Steffen Imhof, Niclas Liebler, Markus Losert, Johannes Rüppel, Johannes Schreck, Felix Strobel, Nick Thierolf, Stephan Zeller.