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MAIN-SPESSART: Verkehrsverbund: Mit einem Ticket bis Würzburg

MAIN-SPESSART

Verkehrsverbund: Mit einem Ticket bis Würzburg

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    Alles mit einem Billett: Der Verkehrsverbund gilt für Würzburger, Kitzinger und Main-Spessartler ab August 2013.
    Alles mit einem Billett: Der Verkehrsverbund gilt für Würzburger, Kitzinger und Main-Spessartler ab August 2013. Foto: Foto: THERESA MÜLLER

    Frühestens am 1. August 2013 wird man in den Bussen der Main-Spessart-Nahverkehrsgesellschaft eine Fahrkarte kaufen können, die auch im Raum Würzburg und Kitzingen gilt. Die dafür nötige Verbundraumerweiterung wird den Landkreis einiges kosten; in der Wirtschaftsausschuss-Sitzung am Montag war von rund 450 000 Euro bis zum Jahr 2018 die Rede.

    Trotzdem empfahl der Wirtschaftsausschuss nach einer guten Stunde einstimmig, die Berechnungen zum Durchtarifierungs- und Harmonisierungsausgleich anzuerkennen und eine Kooperation mit der Aufgabenträgergesellschaft Nahverkehr Würzburg-Mainfranken GmbH einzugehen. „Durchtarifierungs- und Harmonisierungsverlust“ bedeutet letztlich, dass die Fahrgäste dank der Verbundraumerweiterung künftig weniger zahlen müssen. Wie viel genau, wird erst die Zukunft zeigen; zur Abschätzung gab es seit Anfang 2009 insgesamt sieben Berechnungen.

    Mitte 2011 einigte man sich auf eine Kappungsgrenze von fünf Waben. Mit einigen kleinen Änderungen – wozu auch die Integration der Straßenbahn und Stadtbusse in Würzburg gehört – ermittelten die Gutachter einen Verlust von 394 000 Euro pro Jahr (Planfall 5b). Nicht anerkannt werden im Verbundraum Bayernticket und Bahncard. Dafür gäbe es andere Rabatte wie 6er- und Zeitkarten, erklärte Josef Cichon, von der Nahverkehrsgesellschaft Main-Spessart, der den H&D-Ausgleich vorstellte.

    Die Verluste muss der Landkreis zunächst nicht vollständig finanzieren. Für mindestens drei und höchstens fünf Jahre – genau legt sich die Regierung von Unterfranken laut Landrat Thomas Schiebel nicht fest – werden sie über einen Ausgleich „abgeschmolzen“. Dies entspricht 0,2 Prozent der Fahrgeldeinnahmen (rund 30 Millionen Euro im Jahr) im Verbundraum. Zwischen 2013 und 2018 ergeben sich somit jährliche Belastungen des Kreises zwischen 2000 und 76 000 Euro, sie summieren sich auf 241 000 Euro. Dazu kommen 213 000 Euro einmalige Kosten für neue Fahrscheindrucker, Software und weitere Infrastrukturänderungen.

    Organisiert wird der Verkehrsverbund Mainfranken über zwei Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Aufgabenträger ist die Nahverkehr Würzburg-Mainfranken GmbH (NWM) mit den bisherigen Gesellschaftern Landkreis Würzburg, Stadt Würzburg und Landkreis Kitzingen. Hier müsste Main-Spessart beitreten, was 0,25 Cent je Einwohner (31 875 Euro im Jahr) kostet. Das soll zum 1. Januar 2013 geschehen, damit wird Wolfgang Endres (Main-Spessart-Nahverkehrsgesellschaft) in die Geschäftsführung entsendet.

    Wichtiger für die Bürger ist der für den 1. August 2013 geplante Beitritt der Verkehrsunternehmer Main-Spessart zur Verkehrsunternehmer-Gesellschaft (Verkehrsverbund Mainfranken, VVM), denn erst dann werden sie wirklich über die Landkreisgrenzen hinaus gültige Fahrkarten kaufen können. Bisher sind dort die APG (Stadt Würzburg), die DB Bahn Regio Franken, die MSP-Nahverkehrsgesellschaft, die Deutsche Bahn Frankenbus und Deutsche Bahn Regiobus Stuttgart, die PNV (ÖPNV Landkreis Würzburg), die WVV und NVG sowie die Kitzingen Nahverkehrsgesellschaft. Zusätzlich zum bisherigen Geschäftsführer Paul Lehmann soll dann Josef Cichon als Geschäftsführer entsendet werden.

    In diesem Detail widersprach allerdings Kreisrat Rudolf Hock, der auch Busunternehmer ist. „Die VVM braucht einen eigenen, fest angestellten Geschäftsführer“, forderte er.

    Der Wirtschaftsausschuss gab am Ende zwei einstimmige Beschlussempfehlungen ab: Für die Anerkennung der Durchtarifizierungs- und Harmonisierungsausgleichsberechnung und den Vertrag über die Abschmelzung mit der VVM ebenso wie für die Kooperation mit der NWM (Aufgabenträger) samt Berufung von Wolfgang Endres als Vertreter des Landkreises. Korrektur (vom 29. Juni 2012)

    Verkehrsverbund wird
    nicht so teuer

    Im Verkehrsverbund Mainfranken, dem der Landkreis Main-Spessart wie berichtet zum 1. Januar 2013 beitreten wird, gilt grundsätzlich das Bayernticket, nicht aber die Bahncard und das Schöne-Wochenend-Ticket. Die Kosten sind für den Landkreis deutlich niedriger als berichtet: Zwischen 2013 und 2018 wird er jährlich nicht mit 2000 bis 76 000 Euro (in Summe 241000 Euro) belastet, sondern spart dieses Geld theoretisch ein: Einerseits bei der Schülerbeförderung, und andererseits weil er die Umweltjahreskarte abgeschafft hat. Letzteres macht alleine 630 000 Euro im Jahr aus. Diese Zahlen basieren auf Hochrechnungen
    . Der Beitritt zur Nahverkehr Würzburg-Mainfranken GmbH kostet den Kreis neben der jährlichen Kostenumlage (31 875 Euro) einmalig 12 500 Euro.

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