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LAUDENBACH: Vom Baumhaus in die Matschecke

LAUDENBACH

Vom Baumhaus in die Matschecke

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    Ein Spielparadies haben Laudenbacher Bürger zusammen mit der Ochsenfurter Spielbaustelle geschaffen. Im Bild von links: Sandra Sieger und Daniela Lieblein, beide Mitglieder des Elternbeirats 2006/ 2007, „Spielmeister“ der Ochsenfurter Spielbaustelle Thomas Collet, Kindergartenleiterin Anja Muth und Bürgermeister Karlheinz Keller vor dem neu errichteten Garten im Laudenbacher Kindergarten.
    Ein Spielparadies haben Laudenbacher Bürger zusammen mit der Ochsenfurter Spielbaustelle geschaffen. Im Bild von links: Sandra Sieger und Daniela Lieblein, beide Mitglieder des Elternbeirats 2006/ 2007, „Spielmeister“ der Ochsenfurter Spielbaustelle Thomas Collet, Kindergartenleiterin Anja Muth und Bürgermeister Karlheinz Keller vor dem neu errichteten Garten im Laudenbacher Kindergarten. Foto: FOTO Carolin Born

    Kinder klettern auf das Baumhaus mit Rutsche oder tollen in der Matschecke herum. Sie versammeln sich in der Dschungelhütte oder versuchen sich beim Balancieren auf Baumstämmen. Ihnen gefällt ihr neuer, sehr natürlich gestalteter Spielgarten sichtlich. Den hatten ihre Eltern zuvor in Eigeninitiative gebaut.

    Eine feste Gemeinschaft

    Den Spielgarten hätten sie mit Händen, Herz und Geist gestaltet, beschrieb Kindergartenleiterin Anja Muth den Bau. Denn alle brachten bei der Planung ihre Ideen ein. Durch das gemeinsame Engagement lernten sich die Beteiligten besser kennen und wurden zu einer festen Gemeinschaft: „Bei Problemen war immer jemand da, der einem weitergeholfen hat, man stand nie alleine da“, schwärmte Muth.

    „Die Gemeinschaft war kaum zu toppen“, meinte auch Thomas Collet, „Spielmeister“ der Ochsenfurter Spielbaustelle. Mit seinem Kollegen Matthias Sauer unterstützte er die Entwicklung des Gartens von der Planung bis zum Bau. Die beiden waren mit ihrem Verein bereits an der Umgestaltung anderer Kindergärten in der Region beteiligt.

    Gemeinnütziger Verein

    Die Ochsenfurter Spielbaustelle ist als gemeinnütziger Verein anerkannt und kümmert sich um Spiel-, Kultur- und Lebensraumgestaltung. Hierfür bezieht sie alle Beteiligten aktiv in das Projekt mit ein, das so zu einer Kommunikationsplattform wird. Dies ist auch eine der Grundideen: Die Gemeinschaft aller zu stärken und Groß und Klein mit einzubeziehen.

    Da die alten Geräte zu wenig Spielanreiz für die Kinder boten, trugen anfangs alle Beteiligten ihre Ideen und Wünsche vor. Daraus erstellte die Spielbaustelle einen Plan mit dem besonderen Anliegen, dass das Spiel der Kinder auf natürliche Weise angeregt wird. So sollten sie keine unveränderlichen Spielmöglichkeiten bekommen, sondern Dinge, die sie immer wieder neu entdecken können. Passend dazu beschreibt das Konzept der Spielbaustelle, dass eine Spiel- Landschaft ein Eigenleben besitze, sich stetig verändere und sich dem Entdeckungs- und Spieldrang der Kinder widme.

    Kinder gestalten die Geräte

    Dies zeigt sich am Beispiel der Kugelbahn: Sie lässt sich um- oder weiterbauen, wobei die Kinder zusammenarbeiten und eigene Ideen kreieren, damit die Kugel auch rollt. Dabei werden die Kreativität und der Gemeinschaftsgeist gefördert.

    Gleichzeitig wurde fast alles selbst gebaut, wie beispielsweise ein Tunnel aus Baumzweigen. Auch bei dem errichteten Bachlauf müssen die Kinder das Wasser zuerst mit einer Pumpe nach oben befördern. Der Garten wird seit Juli genutzt und sehr gut angenommen. „Wir beobachten, dass die Kinder mehr an das Natürliche herantreten und es zum Spielen verwenden. Daher benötigen wir auch weniger Spielsachen als vorher“, erläutert Muth.

    Über 1100 Arbeitsstunden

    Insgesamt leisteten die Eltern genau 1128,75 freiwillige Arbeitsstunden. Dies geschah in zwei Bauabschnitten: Der erste war an verschiedenen Tagen im Oktober 2006 und der zweite Abschnitt umfasste verschiedene Tage vom Juni bis August 2007. Finanziert hatte den Umbau die Stadt Karlstadt mit 18 500 Euro. Daneben erhielt der Kindergarten von Firmen Sach- und Geldspenden und Nachbarn liehen Werkzeuge.

    „Obwohl es sehr viel Arbeit war, hat es allen Eltern Spaß gemacht“, freute sich Muth. Sie betonte die Mühe habe sich gelohnt und die Beteiligten seien bei der Arbeit über sich hinausgewachsen, denn sie hätten viele für sie neue Dinge in Angriff genommen.

    Benefizkonzert

    Bei einem kleinen Fest feierten die Laudenbacher die Fertigstellung des Gartens. Mit einem Benefizkonzert sorgte die Laudenbacher Band „Come Lately“ für Stimmung im Zelt. Für Erheiterung sorgte ein aufgeführtes Gespräch der Kindergärtnerinnen, bei dem sie scherzhaft den Verlauf des Baus beleuchteten. Die geleistete Arbeit besangen die Kindergartenkinder in mehreren Liedern.

    Auch Bürgermeister Karlheinz Keller zeigte sich begeistert: „Was hier in den letzten Monaten passiert ist, ist großartig.“ Er weist auf die Besonderheit hin, dass auf der Baustelle Laien und Fachkräfte mit viel Harmonie und Freude zusammengearbeitet hätten. Des Weiteren bedankte er sich beim Elternbeirat mit einem Scheck und lobte den vortrefflichen Einsatz und Elan der Kindergartenleiterin Anja Muth.

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