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Lohr: Vom Metallbau zu ganz kleinen Teilen

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    Tim Plumeyer-Weimert hat die Prüfung zum Uhrmachermeister bestanden.
    Tim Plumeyer-Weimert hat die Prüfung zum Uhrmachermeister bestanden. Foto: Thomas Josef Möhler

    Die Mechanik auf kleinstem Raum fasziniert Tim Plumeyer-Weimert an Uhren. Der 38-Jährige hat seinen Meisterbrief im Uhrmacherhandwerk verliehen bekommen. Es ist bereits sein zweiter Meisterbrief. Ursprünglich hatte er mit größeren Gegenständen zu tun, denn er hat die Meisterschule im Metallbau erfolgreich besucht.

    Dort lernte Plumeyer-Weimert seine Frau Antje Weimert kennen, mit der er seit gut zweieinhalb Jahren das Geschäft der Schwiegereltern an der Kapuzinergasse führt. Seine Wurzeln liegen in Braunschweig, mit den Eltern zog er nach Würzburg.

    Nach dem ersten Meisterbrief und einer Zwischenstation bei Warema in Marktheidenfeld absolvierte er von 2013 bis 2015 eine Lehre als Uhrmacher im Betrieb der Schwiegereltern. "Das war schon eine Umstellung", sagt Plumeyer-Weimert im Gespräch mit dieser Redaktion. Der Besuch der Meisterschule in Würzburg schloss sich an.

    Schönes Gefühl

    Zwar benötigte er nur den fachspezifischen Teil, weil er bereits Meister im Metallbau war, aber das tägliche Fahren nach Würzburg sei schon eine Belastung für die Familie (mit seiner Frau Antje hat er drei Kinder) und das Geschäft gewesen. Die Mechanik in Uhren, auf kleinstem Raum angeordnet, so dass alles funktioniere, und das Gefühl, etwas reparieren zu können, so dass es wieder funktioniere, seien das Schöne am Beruf.

    Die Konkurrenz durch das Internet merke man als stationärer Handwerksbetrieb schon, räumt Plumeyer-Weimert ein. Diesem Trend müsse man mit Beratung und Leidenschaft entgegentreten. Für den Kunden da zu sein und individuelle Lösungen für ihn zu finden, sei die Stärke der Geschäfte vor Ort.

    Sich eine Uhr zu kaufen, ist nicht mehr so selbstverständlich wie früher. Vielen genügt das Handy zur Zeitanzeige. Auch wenn der Uhrenverkauf zurückgeht, gibt es nach Plumeyer-Weimerts Worten nach wie vor viele Menschen, die den schnellen Blick auf den Arm mit der Uhr gewohnt sind und schätzen. Dazu komme die Wertschätzung für schöne und wertige Uhren.

    Nach Kundenwünschen

    Der frisch gebackene Uhrmachermeister trägt selbst einen mechanischen Chronographen von Junkers in Fliegeroptik, made in Germany. "Schweizer und deutsche Uhren sind schon gefragt, weil sie seit vielen Jahren gute Qualität bedeuten."

    Zweites Standbein des Geschäfts neben Verkauf und Reparatur von Uhren ist der Schmuck. Auch hier kann der stationäre Handel nach Plumeyer-Weimerts Worten Vorteile gegenüber dem Internet ausspielen: "Das Anprobieren, das haptische Erlebnis können nur wir den Kunden bieten." Die Werkstatt fertige Schmuck nach Kundenwünschen.

    Durch die Werkstatt lasse sich der Schmuck individuell anpassen, die Kette kürzer oder länger machen, ergänzt Antje Weimert. Der Trend geht nach den Worten ihres Mannes zu Gelbgold, das wieder im Kommen sei - auch wegen des gesunkenen Goldkurses. Farbsteine und Diamanten seien beliebt, also Echtschmuck.

    Bei eigenen Ressourcen bleiben

    Das Paar, das von Bernd und Ursula Weimert unterstützt wird, plant keine größeren Veränderungen, auch wenn man sich nach Plumeyer-Weimerts Worten immer weiterentwickeln muss, weil die Kunden überrascht werden wollen. "Wir wollen bei unseren Ressourcen bleiben, wir werden keine Schals oder anderes zusätzlich anbieten", so Antje Weimert.

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