(cs) Mit einem internationalen Programm startet das Museum Papiermühle Homburg in die Freilichtsaison. Bis Herbst erwarteten die Besucher im einzigen Papiermühlenmuseum Süddeutschlands zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Attraktionen rund um Papier und die Kunst des Papiermachens. Einer der Schwerpunkte in der bevorstehenden Saison bildet neben einem Ausstellungsprogramm internationaler Künstler ein vielseitiges Angebot für Kinder und Jugendliche.
In der Reihe „Kulturforum Papiermühle“ zeigt die internationale Künstlergruppe „NAUM BooK ART“ vom 16. Mai bis 6. Juni sogenannte Künstlerbücher, aufwändig in Handarbeit gestaltete Bücher mit Wortspielen und bildhaften Geschichten. Entsprechend der Bedeutung des russisch-jüdischen Ursprungs des Namens der von Tatjana Bergelt gegründeten neunköpfigen Gruppe sollen die ausgestellten Künstlerbücher dem Betrachter geistigreiche Anregungen bieten.
Vom 11. Juli bis 2. August präsentiert die finnische Künstlerin Petra Koivisto Druckgrafiken auf handgeschöpftem Papier. Ihre Exponate waren bereits in vielen Ländern Europas zu sehen.
Im Rahmen des „32. Internationalen Museumstags“, der am 17. Mai in Deutschland, Österreich und der Schweiz begangen wird, hat das Museum Papiermühle Homburg mit Führungen und freiem Eintritt seine Pforten geöffnet.
Nicht nur die kleinen Museumsbesucher kommen sicherlich voll auf ihre Kosten, wenn der Vorhang aufgeht für das Papiertheater von Johannes Volkmann. Der Nürnberger Bildhauer und Papiertheaterspieler gastiert am 12. und 13. September mit seinem 45-minütigen Stück „Was ist verflixt und zugenäht?“ (für Zuschauer ab fünf Jahren) in Homburg.
Workshops für Erwachsene runden das Saisonprogramm ab. Dazu zählt eine künstlerisch-kulinarische Erlebniswoche vom 20. bis 26. Juni unter dem Motto „Marmor und Papier“. Unter Anleitung von Museumsleiter Johannes Follmer sowie der Papiermacherin Ilona Hesse erlernen die Teilnehmer die traditionelle Papiermacherkunst sowie die Technik des farbigen Gestaltens von Papier und das Marmorieren. Beim Workshop-Wochenende am 25./26. Juli findet der Kurs „Von der Handschrift zur Kalligrafie“ (Leitung: Gosbert Stark) statt, der anhand von Übungen und der Vermittlung von typografischem Grundwissen Anleitungen gibt, wie aus Handschrift „Schönschrift“ wird.
Wer sich statt der Papiergestaltung lieber der Papierherstellung widmen möchte, kann – ebenfalls am 25./26. Juli – unter Anleitung des amerikanischen Künstlers John Gerard eine praktische Einführung in die Grundlagen des Handschöpfens von der Vorstellung der Rohstoffe bis zum Schöpfen, Pressen und Trocknen von Papier miterleben.
In der Reihe „Die Papiermühle auf Tour“ präsentiert sich das Museum Papiermühle Homburg in diesem Jahr bei der belgischen Buchbindermesse in Sint Niklaas (26. April), bei der 20. Internationalen Mainzer Minipressenmesse (21.-24. Mai), beim Gartenfest Schloss Eyrichshof (30. Mai-1. Juni), beim Büchermarkt in Kirchberg an der Jagst (20. Juni), bei der Mainfrankenmesse (3./4. Oktober) sowie beim Papier- und Buchmachermarkt Besigheim (21./22. November).
Im Museum Papiermühle Homburg, das jährlich mehr als 7000 Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet anzieht, ist die Geschichte des Papiermachens hautnah nachzuvollziehen: Von der handwerklichen Herstellung in der Holzbütte bis zu der industriellen Fertigung mit der Papiermaschine, vom individuellen handgeschöpften Büttenpapier bis zur Massenproduktion von Papieren und Pappen. Im authentischen Ambiente können die Museumsbesucher selbst in die Rolle der Papiermacher von anno dazumal schlüpfen. Die Anleitung dazu gibt der Leiter des Museums und Ur-Urenkel des Begründers der Homburger Papiermacher-Dynastie, Johannes Follmer.
Das Museum Papiermühle Homburg ist bis zum 31. Oktober täglich außer montags geöffnet: dienstags bis freitags von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr. Informationen im Internet: www.papiermuehle-homburg.de.